Landkreis Celle

Nach Tauwetter folgt Hochwasser – Allerfluten aber wenig beeinflusst

Massenweise Schnee im Celler Land, im Harzvorland und im niedersächsischen Mittelgebirge selbst und dazu Tauwetter bis in die Höhen des Harzes hinein: „beste“ Voraussetzungen für ein Hochwasser auf Celler Flüssen, das sich gewaschen hat. Aber: Die Fluten der Gewässer sind zwar mächtig gestiegen, aber die weitere Wetter-Entwicklung spricht nicht für ausuferndes Hochwasser. Denn nur geringe Niederschläge und Dauerfrost werden die Pegelstände wieder sinken lassen. -

  • Von Andreas Babel
  • 13. Juni 2010 | 15:05 Uhr
  • 09. Juni 2022
  • Von Andreas Babel
  • 13. Juni 2010 | 15:05 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

„Es sieht ganz gut aus, dass wir kein großes Hochwasser bekommen“, meint Herma Heyken vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Die Pressesprecherin der Behörde weist darauf hin, dass es nur „ein bisschen getaut“ habe und dass die Temperaturen in den kommenden Tage weit unter dem Nullpunkt liegen werden. „Das ist fast optimal verlaufen. So ist schon mal etwas von dem Schnee weg, ohne dass etwas entlang der Flüsse passiert.“

Sämtliche größeren Gewässer im Landkreis Celle sind zwar relativ schnell angestiegen, die meisten dürften aber bereits gestern ihren Höchststand erreicht haben, meint Heykens Kollege Achim Stolz.

Oker: Mit besonderem Interesse verfolgt der NLWKN die Oker. Diese bringt die Wassermassen aus dem Harz und vor allem aus dem Harzvorland mit sich. Die Okertalsperre, die die Oker speist, war gestern nur zu 52 Prozent gefüllt. Es wurde nur eine geringe Menge von 1,52 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Der Zufluss betrug auch nur 0,88 Kubikmeter pro Sekunde. Der Oker-Pegel bei Groß Schwülper war in der Nacht zu gestern zum Stillstand gekommen, ehe er bis zum Nachmittag innerhalb von nur zwei Stunden um 27 Zentimeter gestiegen war. Die erste Hochwasser-Warnstufe (3,60 Meter) war gestern um 16 Uhr erreicht.

Aller: Die Aller stieg gestern und vorgestern am Pegel Langlingen langsam aber stetig an. Mit 3,95 Metern war der Wasserstand aber noch 57 Zentimeter unterhalb der ersten Hochwasser-Meldestufe. In Celle stieg die Aller gestern von 5 Uhr (2,93 Meter) innerhalb von achteinhalb Stunden auf 3,10 Meter. Damit war die erste Hochwasser-Meldestufe erreicht. Bis 16 Uhr war der Wasserstand aber wieder auf 3,09 Meter gesunken.

Fuhse: Am stärksten ist die Fuhse angeschwollen. Am Pegel Wathlingen war am Dienstag gegen 21 Uhr die erste Meldestufe (1,30 Meter) erreicht, gestern Abend hatte der Wasserstand die zweite Hochwasser-Meldestufe (1,50 Meter) erreicht. Am Montagabend hatte der Pegel noch 0,63 Zentimeter angezeigt. Also stieg die Fuhse innerhalb von eineinhalb Tagen um 87 Zentimeter an.

Lachte: Die Lachte hat bei weitem nicht den Wasserstand erreicht, den sie kurz nach Weihnachten führte. Vor wenigen Wochen wurde am Pegel Lachendorf etwa 1,90 Meter gemessen. Hier liegt die erste Hochwasser-Meldestufe bei 2,30 Metern. Gestern Nachmittag fiel das Wasser in der Lachte nach längerer Stagnation sogar um einige Zentimeter auf 1,55 Metern – mit weiter fallender Tendenz.

Wietze: Für die Wietze gibt es nach Angaben des NLWKN-Sprechers Stolz nur einen von seiner Behörde abrufbaren Pegel bei Wieckenberg. Gestern Mittag ist hier der Höchststand mit 1,60 Metern verzeichnet worden. Ein durchschnittliches Hochwasser liegt hier aber bei 1,75 Metern, so Stolz.

Örtze: Auch für die Örtze hat die Allgemeinheit nicht die Möglichkeit, einen Pegelstand frei zugänglich zu erfahren. Von einem durchschnittlichen Hochwasser (1,96 Meter) war man gestern Mittag mit 1,25 Metern noch weit entfernt. Stolz schätzte, das bei leicht steigender Tendenz des Gewässers der Höchststand gestern mit 1,30 Metern erreicht werde. www.nlwkn.de

www.harzwasserwerke.de