Müden (Aller)

"Mister Müden" kommt aus Jeversen

Eine positive Bilanz zogen die Lüneburger Heidschnuckenzüchter gestern nach der Bockauktion in Müden. Zum einen gab es einen ausgezeichneten Jahrgang bei den Tieren, zum anderen kamen viele Besucher.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 11. Juli 2013 | 18:03 Uhr
  • 09. Juni 2022
Jeder Zoll ein Champion: Mister Müden beim Schau­laufen vor dem Publikum.
  • Von Cellesche Zeitung
  • 11. Juli 2013 | 18:03 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Müden (Aller).

MÜDEN. Er ist ein Bild von einem Kerl. Mit seinen 84 Kilogramm Lebendgewicht, starken Muskeln und schönem Fell wurde der Heidschnuckenbock Nummer 40 gestern kurz vor elf Uhr zum „Mister Müden“ ausgerufen. Der neue Champion unter den 41 Mitbewerbern der diesjährigen 64. Müdener Heidschnucken-Bockauktion stammt vom Heidschnuckenhof Jeversen.

Begonnen hatte die traditionelle Bockauktion auf dem Parkplatz des Gasthauses „Zum Heidesee“ am frühen Morgen mit der Körung der Schnuckenböcke. „Kören“ ist der Fachausdruck für Bewerten, und dazu nahmen die Juroren jeden Bock akribisch genau unter die Lupe. Da wurde die „Rahmigkeit“ ebenso bewertet wie die Marschierfähigkeit.

Diese und noch einige andere Fachbegriffe mündeten in die drei Kriterien Fell, Bemuskelung und äußeres Erscheinungsbild, nach denen schließlich die Tiere beurteilt und in Klassen eingeteilt wurden. „Wir haben es diesmal mit einem ganz hervorragenden Jahrgang zu tun“, verkündete Klaus Gerdes als Sprecher der Bewerter. Dem stimmte Mathias Brockob ohne Vorbehalte zu. Der Zuchtberater der Landwirtschaftskammer meinte sogar: „Die Tiere hier aus Müden legen die Grundlage für die weltweite Heidschnuckenzucht“.

Alle Schnuckenböcke wurden schließlich dem Publikum vorgestellt. Hatten der Körung lediglich rund 85 Interessierte beigewohnt, so versammelten sich zur Vorstellung etwa 825 Zuschauer, wie der Vorsitzende des veranstaltendes Verbandes der Lüneburger Heidschnuckenzüchter, Carl W. Kuhlmann, feststellte. Sicher hat das gute Wetter viele dazu angeregt, sich die Schau anzusehen.

Gäste aus dem Rheinland oder Westfalen waren darunter und auch die 22-jährige Julia Burjan aus dem ukrainischen Poltawa, die derzeit zu Besuch in Wohlde ist. Sie hatte nach eigenem Bekunden viel Spaß dabei. Zufrieden waren ebenfalls die Betreiber der Stände am Rande des Geschehens. Da wurden Heidschnucken-Bratwürste angeboten, Kunsthandwerkliches aus Schnuckenwolle oder ganze Schnuckenfelle. Der Verkehrsverein Müden nahm die Gelegenheit wahr und informierte über die touristischen Schönheiten der Südheide.

Wie in vielen Jahren zuvor nahm Dieter Brockhoff gegen elf Uhr seinen Platz unter einem großen Sonnenschirm ein und begann mit der Auktion. Sie hatte einen guten Auftakt, denn bereits der erste Bock, der in den Schau-Pferch geführt wurde, erzielte einen Erlös von 1100 Euro. Wenngleich diese Summe nicht bei jedem der nachfolgenden Tiere erreicht wurde, so gab es ein heftiges Bietergefecht um Mister Müden. Der Auktionator schlug erst bei einem Gebot von 1700 Euro zum dritten Male zu.

Nach der Auktion stellte sich heraus, dass nicht alle Böcke einen neuen Besitzer gefunden hatten. Dennoch resümierte Carl W. Kuhlmann zum Abschluss der Müdener Bockauktion: „Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden“.

Von Udo Genth

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