Er zitierte aus dem fünften Buch Mose: "Wenn man schon dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden darf, darf man umso weniger denen den Lohn verwehren, die hart arbeiten." Schmidt-Seffers kennt die Begebenheiten in der Landwirtschaft sehr gut. Schließlich führten seine Großeltern einen Agrar-Betrieb und auch sein Sohn absolviert eine Ausbildung in diesem Bereich. Er sei der festen Überzeugung, dass die evangelische Kirche nach Kräften die Aufgabe hat, den Menschen und Familien zur Seite zu stehen, die in ihrer Existenz bedroht sind, sagte der Geistliche.
Danach hatte BDM-Sprecher Hans Foldenauer das Wort. Er war extra aus Bayern angereist und hatte eine marktorientierte Lösung der Krise mit im Gepäck. „Um den Wertschöpfungsverlust der Landwirte, der sich alleine in Niedersachsen auf rund eine Milliarde Euro beläuft, auszugleichen, ist es mittlerweile fünf nach zwölf. Wir können und wollen nicht warten, bis der Milchmarkt sich selbst bereinigt, indem immer mehr Milchbauern aufgeben. Es müssen dringend politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, worüber auch die Agrarminister auf ihrer letzten Konferenz kürzlich berieten“.
Foldenauer erläuterte das BDM-Milchmarktkrisenmanagement-Konzept, das bestehende Kriseninstrument Intervention und private Lagerhaltung integriert, aber um neue Schritte erweitert. "Wenn es wie in der aktuellen Krise nicht mehr ausreicht, nicht nachgefragte Mengen einzulagern, sollen die Milchmengen nach einer Frühwarnung befristet gedeckelt werden können, um weiteren Preisdruck zu vermeiden."
Von Alexander Hänjes