Das Thema Flüchtlingsunterbringung spielte auch beim Auftritt des Niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius bei der Dienstbesprechung der Kreisbrandmeister in der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) die wichtigste Rolle. In seiner Rede dankte der Minister den Feuerwehrleuten für das große Engagement der Wehren im Land, insbesondere auch bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderung der Flüchtlingsunterbringung: „Es ist beeindruckend, mit wie viel Einsatzbereitschaft und Empathie unsere Feuerwehrleute dabei helfen, die vielen Tausend Menschen, die vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland fliehen, unterzubringen und willkommen zu heißen“, so Pistorius.
Ohne diese Hilfe und das Engagement von Hilfsorganisationen, Ehrenamtlern und Bundeswehr hätte das Land diese Lage kaum bewältigen können. Das gelte auch für die Herausforderungen, die noch auf Niedersachsen zukommen. Pistorius verteidigte in dem Zusammenhang auch noch einmal die Entscheidung, die NABK zur Flüchtlingsunterkunft zu machen. „Das ist in der Dienstbesprechung aber nicht so gut angekommen“, sagte Celles Kreisbrandmeister Volker Prüsse. Die Entscheidung sei nicht alternativlos gewesen. Damit will er es dann aber auch bewenden lassen. „Für uns ist das Thema jetzt aber abgehakt und wir schauen nach vorne“, so Prüsse.
Er nimmt die Ausführungen von Pistorius zur NABK vorsichtig optimistisch zu Kenntnis. So kündigte er laut Prüsse an, dass er bis 2017 klare Beschlüsse von der Politik haben will, wann und in welchem Umfang die NABK in Scheuen ausgebaut werden soll. Außerdem kündigte der Minister an, dass die Ausbildungskapazitäten erhöht werden sollen. „Dafür sind nach seinen Worten auch neue Stellen ausgeschrieben“, sagte Prüsse. So sollen im kommenden Jahr 60 Prozent der angemeldeten Feuerwehrleute einen Lehrgang bekommen, bis 2018 soll diese Zahl dann auf 75 bis 80 Prozent gesteigert werden.
Außerdem begrüßte Prüsse die Vorstellung einer neuen Software. Viele Ortsbrandmeister beklagen sich über die viele Arbeit am Schreibtisch. Die neue Software soll da Abhilfe schaffen. „Die Software macht einen wirklich guten Eindruck und ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Prüsse. Sie soll ab dem ersten Quartal 2016 einsetzbar sein.
Von Tore Harmening