Wuchsen die Übernachtungszahlen in Niedersachsen um 3,7 Prozent, waren es in der Lüneburger Heide 5,9 Prozent, in der Region Celle (Stadt und Landkreis) sogar 6,7 Prozent. 15 Prozent Übernachtungszuwachs seit 2011 gab von dem Bruch für die Region Celle an, allein im Landkreis Celle lag die Steigerung sogar bei 28 Prozent. Die Region Celle machte so einen zusätzlichen Umsatz von 8,97 Millionen Euro.
Nicht geändert hat sich seit 15 Jahren, dass die Heide als Kurzzeitdestination für vier Tage angesteuert wird. „Wir sind nicht Profiteur der Weltlage“, sagte der Geschäftsführer. Als Profiteure des Tourismus in der Lüneburger Heide wiederum bezeichnete er das Gastgewerbe, auf das 47,6 Prozent oder 607,5 Millionen Euro des Gesamtumsatzes von 1275 Millionen Euro entfallen. Dem Einzelhandel kommen 395,3 Millionen Euro oder 31 Prozent, den Dienstleistungen 272,2 Millionen oder 21,4 Prozent zugute.
Von dem Bruch stellte auch den Begriff der Tourismusintensität vor, eine Kennziffer, mit der sich alle Tourismusregionen vergleichen lassen. Sie ist in der Heide von 5870 im Jahr 2010 auf 6252 im Jahr 2014 gestiegen und weist damit jetzt dem Tourismus in der Region eine um 20 Prozent höhere Bedeutung zu als in ganz Deutschland. Das hohe Verhältnis von Touristen zu Einwohnern im ländlichen Raum sorge dafür, dass wichtige Einrichtungen für die Lebensqualität in der Region wie Freizeitangebote, Tankstellen oder Supermärkte durch den Tourismus erhalten oder unterstützt werden.
85 Prozent der Deutschen kennen heute die Lüneburger Heide als touristische Region, die Landschaft sei inzwischen sogar als Kulisse für Fotoshootings amerikanischer Modeunternehmen wieder interessant geworden, sagte von dem Bruch.
Gezielt wird die LHG künftig die vier Produktwelten Natur, Vital, Erlebnis und Stadt bewerben und dabei auf 360-Grad-Panoramabilder, Drohnen-Videos und soziale Medien setzen.
Eine Sorge hat der LHG-Chef: Die Zahl der Ferienwohnungen sinkt, allein im Landkreis Harburg seien so 120.000 Übernachtungen verloren gegangen. Heideweit müssten mindestens zwei Ferienhaussiedlungen entstehen. „Wer die bekommt, wird touristisch ein Gewinner“, ist von dem Bruch sicher.
Von Joachim Gries