Landkreis Celle

Lobbyarbeit für Standorte

Die Gerüchteküche zum Thema Bundeswehrreform brodelt weiter. Inoffiziell sollen zwischen 80 und 100 Standort in den kommenden acht Jahren dichtgemacht werden. Über die technischen Schulen der Luftwaffe in Kaufbeuren und Faßberg gibt es derzeit noch keine Entscheidung.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 17. Feb. 2011 | 17:21 Uhr
  • 09. Juni 2022
  • Von Cellesche Zeitung
  • 17. Feb. 2011 | 17:21 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

„In allen Wellen bei den Standortschließungen haben nicht nur militärische Überlegungen, sondern auch die Frage von wirtschaftlicher Stärke, Lage und politischen Verbindungen eine Rolle gespielt. Warum sollte es diesmal anders sein?“, sagt Klaus Bo-the, Beigeordneter des niedersächsischen Städtetages. Der Verband befürchtet, dass die bayerischen Wurzeln des Verteidigungsministers Karl-Theo-dor zu Guttenbergs und Lobby-Arbeit aus Bayern am Ende deutliche Spuren bei den Reformen der Bundeswehr hinterlässt.

Celles Landrat Klaus Wiswe sieht zwar auch den Druck aus Bayern, hat allerdings nicht die Sorge, dass sich Guttenberg beeindrucken lässt. „Nachdem, wie wir den Verteidigungsminister kennen, trifft er seine Entscheidungen aus sachlichen Erwägungen“, sagt Wiswe. Der Druck, der derzeit aus Bayern kommt, werde wohl vor allem deshalb gemacht, „weil dort festgestellt wurde, dass man im Vergleich zu anderen Standorten schlech-te Karten hat“, sagte der Landrat.

Im Zuge der Bundeswehrreform wird auch immer wieder über die Technischen Schule der Luftwaffe 1 Kaufbeuren in Bayern und 3 in Faßberg diskutiert. Endgültige Entscheidung gibt es erst Mitte des Jahres, aber es dringen immer wieder Gerüchte nach außen. So soll es eine Überlegung im Verteidigungsministerium geben, das künftig nur Großstandorte ab 1000 Dienstposten überleben. Das würde gegen Kaufbeuren sprechen, denn dort sind laut Internetseite rund 650 Soldaten und Zivilbeschäftigte angesiedelt. Auch ist derzeit davon die Rede, dass von 406 bestehenden rund 80 bis 100 Standorte dicht gemacht werden. Genaueres lassen sich die Ver-antwortlichen aber nicht entlocken. So berichtete die Allgäuer Zeitung vom Besuch des Staatssekretärs des Bundesverteidigungsministeriums Christian Schmidt am Standort Kaufbeuren. Ein Satz ließ dabei aufhorchen. „Die Schullandschaft der Bundeswehr“, so der Staatssekretär laut der Zeitung, „wird sich verändern.“ Das kann wohl nur bedeuten, so wie es jetzt ist, wird es nicht bleiben. Man betrachte Faßberg und Kaufbeuren gemeinsam. Es sei jedoch derzeit nicht zu sagen, dass in Zukunft nur eine Schule übrig bleibe.

Von Tore Harmening

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