Landkreis Celle

Leitstellenverbund startet Ende 2012

In einem Jahr soll der Leitstellenverbund einsatzbereit sein. Dann werden die vier Leitstellen in den Landkreisen Celle, Gifhorn, Uelzen und Lüchow-Dannenberg in einsatzschwachen Zeiten nur noch mit jeweils einem Disponenten besetzt sein. Bei plötzlichem starkem Einsatzaufkommen in einem Kreis unterstützen die Kollegen aus der Ferne.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 26. Dez. 2011 | 14:48 Uhr
  • 09. Juni 2022
Die Leitstelle Celle bereitet sich auf den Leitstellenverbund der vier Landkreise vor.
  • Von Cellesche Zeitung
  • 26. Dez. 2011 | 14:48 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

Der Leitstellenverbund rückt näher, die Kreisausschüsse der vier Landkreise haben der Verwaltungsvereinbarung nach Angaben von Eckhard Ferg, Leiter des Ordnungsamtes beim Landkreis Celle, bereits zugestimmt. In den kommenden Monaten müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Zusammenarbeit auch klappt, Feuerwehren und Rettungsdienste im Ernstfall auch schnell an den Einsatzort kommen. Ende Januar soll der das Projekt begleitende Ingenieur an zwei Tagen jeweils zwei Leitstellen unter die Lupe nehmen, eine Bestandsaufnahme machen und ein Konzept erstellen.

„Die große Baustelle haben wir dann im Sommer“, sagt Ferg. Dann müsse die Software angepasst werden. Die Leitstelle Celle wickelt die Einsätze zurzeit mit einem anderen Programm ab als die anderen drei Leitstellen. Ob Celle sich deren Programm zulege oder ob alle vier Leitstellen gemeinsam auf ein einheitliches Landessystem umsteigen, ist zurzeit noch offen. Bei der Entscheidung werde die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen, sagt Ferg.

Den Technik-Durchsatz in der Leitstelle nennt der Ordnungsamtsleiter relativ hoch. „24 Stunden am Tag, im nächsten Jahr sogar 366 Tage laufen Computer und Bildschirme.“ Da müsse recht schnell ausgetauscht werden. Vier komplette Arbeitsplätze gibt es in der Leitstelle, der fünfte im Stabsraum wird zurzeit als Administratorplatz genutzt. Bei dieser Anzahl soll es bleiben, der Landkreis will auch künftig bei großen Einsätzen gewappnet sein.

Geregelt werden muss auch, wie künftig die personelle Besetzung der Leitstellen aussehen soll. Konkret wird es darum gehen, ab wann abends ein Disponent ausreicht, um die Einsätze abzuarbeiten. „Das hängt auch davon ab, wie sich in den kommenden Jahren das Einsatzgeschehen entwickelt“, sagt Ferg. Und es muss ein Bereitschaftsplan erarbeitet werden, damit bei größeren Einsätzen schnell weitere Kollegen eingreifen können. „Schon heute sind wir in 30 Minuten mehrfach einsatzbereit“, sagt Ferg mit Blick auf die zwölf Kollegen, die zurzeit in Wechselschicht in der Leitstelle arbeiten.

Muss künftig mal der Celler Disponent in der Nachtschicht auf die Toilette, übernimmt einer seiner Kollegen aus den anderen Leitstellen die Anrufe, die hier auflaufen. An allen Arbeitsplätzen sind künftig sämtliche Straßen und Wege der vier Landkreise hinterlegt. Gebräuchliche Straßennamen wie Schul- oder Kirchstraße gibt es in vielen Kommunen, sie tauchen alle auf, deshalb erfragt der Disponent als nächstes den Einsatzort. „Der Anrufer wird wissen, wo er sich befindet“, sagt Ferg. Ganz ausschließen will er nicht, dass es mal zu Verwechslungen kommt.

Das Gesamtprojekt Leitstellenverbund soll 2,7 Millionen Euro kosten, davon entfallen auf die Anbindung an den Digitalfunk etwa 600.000 Euro. Der Landkreis rechnet zurzeit für seine Leitstelle mit Kosten von rund 770.000 Euro einschließlich der Ausrüstung für den Digitalfunk.

Von Joachim Gries

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