"Mir ist bewusst, dass der Mangel an Studienabgängern für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen nicht ad hoc beseitigt werden kann", so Wiswe. "Ungewöhnliche Situationen erfordern daher ungewöhnliche Maßnahmen, denn Nichtstun und Abwarten ist keine Lösung." Den Schulleitern spricht er damit vermutlich aus der Seele – seit Beginn dieses Schuljahres kann keine Oberschule mehr den Ganztagsbetrieb in gewohnter Weise aufrecht erhalten. In Hermannnsburg ist beispielsweise nur noch eine Betreuung gewährleistet.
"Bei der Zuweisung von Referendaren ist sicherzustellen, dass ein Interessenausgleich zwischen den urbanen Zentren und den Studienseminaren in der Fläche erfolgt", fordert Wiswe. An dem Studienseminar Celle seien aktuell nämlich nur 15 von möglichen 45 Plätzen belegt. Außerdem sollten den Bewerbern, die keinen Platz für ein Gymnasial-Studienseminar bekommen haben, die freien Plätze in den Studienseminaren für die Grund-, Haupt- und Realschulen angeboten werden. "Den reflexartig zu erwartenden Vorbehalten von Bedenkenträgern, dass es sich inhaltlich dabei um verschiedene Qualifikationen und inhaltlich unterschiedliche Ausbildungen handelt, ist entgegenzuhalten, dass es ein übereinstimmendes Grundgerüst für alle Lehramtsanwärter – unabhängig von der Schulform – gibt", sagt Wiswe. Um diesen Bewerbern einen späteren Wechsel zum Gymnasium nicht zu verschließen, sollte nach Wiswes Idee, eine Öffnungs- und Nachqualifizierungsklausel geschaffen werden.