19000 Tonnen Stickstoff sollen Niedersachsens Landwirte jährlich in den Gebieten einsparen, in denen das Grundwasser zu stark mit Nitrat belastet ist. Das sind durchschnittlich 30 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Notwendig ist das, um Schadstoffeinträge in Gewässer zu vermindern und letztlich das Grundwasser zu schützen.
Hilfestellung für die Landwirte gibt es durch eine Zusatzberatung „Grundwasserschutz“, die der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) initiiert hat. Dazu wurde Niedersachsen in Beratungsregionen eingeteilt. Der Landkreis Celle gehört zum Gebiet „Obere Aller rechts“ und wird von der Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU) mit Sitz in Göttingen betreut.
Carsten Meyer ist als „Mann vor Ort“ für die Betreuung der Landwirte zuständig. „Wir suchen nach Möglichkeiten, in den Betrieben die Effizienz der Düngung zu verbessern“, umschreibt er seine Aufgabe. Von der Planung der Düngehöhe über das Ziehen von Bodenproben oder die Pflanzenanalyse während der Vegetationsperiode bis zur Beratung in Technikfragen reicht das Spektrum der Unterstützung.
Hintergrund des neuen Angebots ist die Tatsache, dass fast 60 Prozent der Grundwasserkörper in Niedersachsen in einem schlechten chemischen Zustand sind. Die Nitratwerte liegen in diesen Gebieten teilweise über dem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter Wasser. Festgestellt wurde das im Rahmen der Bestandsaufnahme zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL).
Im „GrundWasserKreis“, in dem Landwirte sowie Vertreter von Landvolk, Beratungsringen oder Landwirtschaftskammer zusammensitzen, wird über sinnvolle Schritte zur Reduzierung der Nitratauswaschung diskutiert, deren Ergebnisse durch Gruppenberatungen, Infoveranstaltungen, Feldrundfahrten und -begehungen allen Landwirten im Gebiet näher gebracht werden. Ein erstes Treffen für den Bereich „Obere Aller rechts“ fand kürzlich in Wahrenholz statt.
Erreicht werden sollen die Ziele der WRRL durch Reduzierung der Bodenbearbeitung, Optimierung des Düngemanagements, Verbesserung der Fruchtabfolge und bei der Grünlandbewirtschaftung. Im Bereich der Aller wird zudem zum Anbau winterharter Zwischenfrüchte, dem Verzicht auf Bodenbearbeitung nach Raps- oder Maisernte sowie dem Anbau von Winter-Rübsen vor dem Wintergetreide geraten.
Weitere Informationen: www.wrrl-aller-rechts.de. Carsten Meyer ist erreichbar unter Telefon 0172 5119110, oder per E-Mail carsten.meyer@
iglu-goettingen.de.
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Foto: Uwe Zucchi
Carsten Meyer
Das belästigt nicht nur die Nase, zuviel Dünger kann auch das Grundwasser belasten. Gezielte Beratung der
Landwirte soll dem vorbeugen.
Von Joachim Gries