Landkreis Celle

Landkreis braucht mehr Platz

Der Landkreis Celle wird voraussichtlich mehrere Millionen Euro in die Hand nehmen müssen, um neue Büroflächen zu schaffen. Denn der Kreisverwaltung fehlen auf dem Gelände an der Trift etwa 80 Arbeitsplätze. Das Problem: Der enggestrickte Bebauungsplan lässt keinen Spielraum für neue Gebäude. Daher wird wohl das Kreisgebäude um ein viertes Stockwerk erweitert.

  • Von Simon Ziegler
  • 21. Mai 2010 | 16:58 Uhr
  • 09. Juni 2022
Gebäude Trfit 25 und 26 der Landkreis Verwaltung werden umgebaut
  • Von Simon Ziegler
  • 21. Mai 2010 | 16:58 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

Angesichts der Raumprobleme der Celler Landkreis-Verwaltung hat die Grünen-Politikerin Annegret Pfützner eine Idee entwickelt, die es in sich hat. Die Landkreis-Verwaltung könnte doch, so Pfützner am Donnerstag, in das Neue Rathaus der Stadt Celle einziehen, wohingegen die Celler Stadtverwaltung die Räume des Landkreises an der Trift übernehmen könnte. „Wir müssen kreativ denken“, sagte Pfützner, die ihren Beitrag als „Brainstorming“ verstanden wissen wollte. Ulf Werner, Leitender Ingenieur beim Landkreis, antwortete trocken, dass er für die Umsetzung „gewisse Probleme“ sehe – und erntete Schmunzeln in der Runde.

Aber die Idee hat ja was für sich: auf der einen Seite das Riesen-Rathaus der Stadt, auf der anderen Seite die engen und teilweise sanierungsbedürftigen Gebäude des Kreises. Am Donnerstag beriet der Gebäudewirtschaftsausschuss über mögliche Schritte, um die derzeit rund 80 fehlenden Arbeitsplätze, die jetzt extern untergebracht sind, auf dem Gelände zu realisieren.

Genau das ist gar nicht so leicht, weil der Bebauungsplan der Stadt Celle enge Grenzen setzt, wie Werner erläuterte. Es bleibe eigentlich nur die Lösung, das dreistöckige Kreisgebäude (Trift 26) gegenüber des Kreistagssaals um ein viertes Stockwerk zu erweitern. Zudem könne das Dachgeschoss ausgebaut werden, so dass insgesamt eine Nutzfläche von 1600 Quadratmeter für etwa 70 Arbeitsplätze entstünde. Kostenpunkt der Aufstockung: Rund 3,7 Millionen Euro.

Andererseits ist auch die gegenwärtige Lösung mit den externen Arbeitsplätzen äußerst kostspielig, wie Wernfried Helmers von der Liegenschaftsabteilung erläuterte. Denn der Landkreis, also der Steuerzahler, zahlt jährlich rund 225000 Euro an Kaltmiete für die Beschäftigten, die außerhalb der Kreisverwaltung ihrem Dienst nachgehen müssen. Dazu kommen weitere Kosten wie etwa Botengänge. „Wenn eine Kreisverwaltung über so viele Gebäude verteilt ist, wird das auch zur Kostenfrage“, ergänzte Erster Kreisrat Matthias Krüger.

Zur Kostenfrage wird auch die Sanierung des maroden früheren Personalamtes an der Trift 25, das für eine Million Euro saniert werden soll. Ursprünglich waren die Planer sogar von 2,5 Millionen Euro ausgegangen, inzwischen wurde aber festgestellt, dass der Aufwand deutlich geringer sei, so Werner. In dem Haus gibt es Risse in der Decke, der Putz bröckelt, Fachwerk und Technik werden instandgesetzt. Wahrscheinlich soll dort nach der Sanierung, durch die weitere dringend benötigte Büroräume entstehen, wieder das Personalamt einziehen. Die Bauarbeiten sollen nach jetzigem Stand im Herbst beginnen.