Entschieden ist noch nichts, doch geprüft werden soll es: Ist der Umzug der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) des Landkreises Celle von Hambühren an den neuen Standort der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Scheuen sinnvoll? Die Entscheidung soll nicht aus dem hohlen Bauch erfolgen, vielmehr sollen Experten abwägen, welche Vorteile der neue Standort für die Feuerwehren im Landkreis hätte.
Bereits beim Tag der Kreisfeuerwehr Celle im September hatte Kreisbrandmeister Volker Prüsse geäußert, er könne sich eine Zusammenarbeit mit der NABK vorstellen, um ehrenamtliche Kräfte bei der FTZ zu entlasten. „Aus unserer Sicht wäre es wünschenswert, wenn wir ebenfalls nach Scheuen gingen und uns da anlehnen könnten“, sagte Prüsse gestern. Die Feuerwehren im Kreis könnten von der Leistungsfähigkeit der NABK profitieren.
In Spitzenzeiten könnte die Akademie die Kreis-Wehren etwa mit Schläuchen oder Atemschutzgeräten unterstützen. Denkbar sei eine Kooperation auch bei der Ersatzteillagerung, beim Vorhalten von Sonderlöschmitteln oder bei Prüfeinrichtungen. Es müsse noch viel besprochen werden, auch in diesem Jahr fänden noch entsprechende Gespräche statt.
Ganz praktische Gründe führt auch Kreisdezernent Michael Cordioli ins Feld, um über eine mögliche Kooperation mit der NABK zu sprechen. „Wir brauchen keine zwei Schlauchwaschanlagen, wir brauchen keine zwei Pumpenprüfplätze“, sagt Cordioli. Synergieeffekte seien auch denkbar bei der Nutzung von Unterrichtsräumen. "Wir bekommen das aber nicht umsonst", stellt er klar. Für den Standort Scheuen spräche die Lage. Für Wehren aus dem Nord- und Ostkreis wäre die FTZ dort besser erreichbar.
Cordioli macht deutlich, dass noch keine Entscheidung für den Umzug gefallen sei, vielmehr entwickle man gerade auf Verwaltungsebene Ideen. Ein Ingenieurbüro solle anschließend die Kosten ermitteln und eine Abwägung vornehmen. Dafür seien die 50.000 Euro im Haushalt 2016 des Landkreises eingeplant. Ziel sei es, die Voraussetzungen für eine Entscheidung im politischen Raum zu schaffen.
Sicherlich stünden in den kommenden Jahren auch in Hambühren Investitionen an, ohne dass sich konkrete Ausgaben schon andeuteten, sagte Cordioli. Sollte es zum Umzug kommen, müsse man sich auch Gedanken über die Nachnutzung in Hambühren machen.
Von Joachim Gries