Landkreis Celle

Landkreis Celle bringt junge Flüchtlinge übergangsweise zentral unter

Der Landkreis Celle kann in den kommenden Wochen bis zu 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zentral unterbringen.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 02. Nov. 2015 | 21:42 Uhr
  • 09. Juni 2022
Unter den Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, sind viele unbegleitete minderjährige Jugendliche,um die sich die Behörden besonders kümmern müssen. Der Landkreis Celle plant eine vorübergehende zentrale Unterbringung.
  • Von Cellesche Zeitung
  • 02. Nov. 2015 | 21:42 Uhr
  • 09. Juni 2022
Anzeige
Landkreis Celle.

Dafür steht im Celler Ostkreis entsprechender Wohnraum zur Verfügung, allerdings nur befristet bis Mitte März. In dieser Zeit soll eine Vermittlung der jungen Flüchtlinge in eine dauerhafte Unterbringung und Betreuung erfolgen.

Landkreis-Sprecher Holger Harms bestätigte, dass der Landkreis eine entsprechende Vereinbarung mit einem Vermieter getroffen habe. „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind die einzige Personengruppe, für die wir originär zuständig sind“, sagte Harms. Gesetzliche Grundlage sei Paragraph 42 im Sozialgesetzbuch VIII, der die Inobhutnahme von Kinder und Jugendlichen regelt. Er gilt auch für junge Menschen, die als Flüchtlinge ohne Eltern oder Familienangehörige nach Deutschland kommen.

Wie viele junge Flüchtlinge kommen und wann sie kommen, wisse man beim Landkreis nicht, sagte Harms. Verteilt werde auch diese Flüchtlingsgruppe nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel. Für den Landkreis Celle heißt das, dass er 1,3 Prozent der auf Niedersachsen entfallenden jungen Menschen unterbringen und betreuen muss. Das wären bis zu 80 Kinder und Jugendliche.

Zur Betreuung gehöre auch, dass für jeden Jugendlichen ein Vormund bestellt werden müsse, sagte Harms. Während der zentralen Unterbringung der jungen Flüchtlinge im Ostkreis soll nach CZ-Informationen eine Betreuung durch den Verband Sozialtherapeutischer Einrichtungen (VSE) erfolgen. Dazu suche der VSE Helfer, vermutlich müssten auch hauptamtliche Kräfte beschäftigt werden.

Für die Kommune, in der die jungen Flüchtlinge unterkommen, bedeutet es, dass ihre Zahl auf die Annahmequote angerechnet wird und damit zumindest in den kommenden Wochen der Druck gemindert wird, weiteren Wohnraum für die Unterbringung anmieten zu müssen.

Nach dem Aufruf von Stadt und Landkreis Celle Mitte Oktober, dass Gastfamilien für die Aufnahme junger Flüchtlinge gesucht werden, hätten sich beim Landkreis bisher 35 Familien gemeldet, sagte Harms. (jg)

Von Joachim Gries

Von