Der Landkreis Celle hat in diesem Jahr bereits zehn "auffällige" Außenkurvenbereiche nachgerüstet. Insgesamt wurde der Unterfahrschutz auf einer Länge von 850 Meter installiert. Die Kosten belaufen sich auf 32.000 Euro. "Wenn Motorradfahrer bei voller Fahrt stürzen und unter eine Leitplanke geraten, besteht ein hohes Risiko von schwerwiegenden Verletzungen", sagt Landkreis-Pressesprecher Tore Harmening. "Der Landkreis Celle in seiner Eigenschaft als Straßenverkehrsbehörde, Straßenbaulastträger und Mitglied der Unfallkommission hat ein hohes Interesse, Unfälle zu vermeiden und, sollte es doch einmal passieren, die Unfallfolgen zu reduzieren."
Seit 2012 werden deshalb zunehmend ganze Streckenabschnitte, wo sich Unfälle häufen, mit Schutzplanken versehen. Nach und nach stattet der Landkreis Celle nun auch Außenkurvenbereiche an seinen Kreisstraßen, die von Motorradfahrern gerne genutzt werden, mit einem Unterfahrschutz aus. "Wir leisten damit einen Beitrag zur erhöhten Sicherheit auf unseren Straßen", sagt der Leiter der Kreisstraßenmeisterei, Holger Gralher. Wenn der Motorradfahrer durch den Unterfahrschutz gebremst wird, gibt es eine reelle Chance, dass die Verletzungen nicht so schwerwiegend sind, als wenn der Motorradfahrer unter die Schutzplanke rutschen würde.
Auch der ehemalige Verkehrssicherheitsexperte der Celler Polizei, Karl-Heinz Kroll, hatte immer wieder betont, wie wichtig der Unterfahrschutz sei. Auf Drängen der Unfallkommission war beispielsweise an der Auffahrt auf die neue Bundesstraße 3 beim Möbelhaus ein Schutz für Motorradfahrer installiert worden, der nur wenige Wochen später einem Motorradfahrer bei einem schweren Unfall im Jahr 2013 das Leben rettete.