Landkreis Celle

Kriegt AG Stadt und Land zusammen?

Für die neue Arbeitsgruppe, die ein neues Strukturkonzept für die Tourismus Region Celle (TRC) vorlegen soll, gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist, dass die Politiker keine Schnellschüsse bei der Strukturreform wollen. Aber die schlechte dürfte Kopfschmerzen bereiten: Die Vorstellungen wie die TRC künftig aussehen soll, gehen doch noch auseinander.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 09. Okt. 2009 | 17:26 Uhr
  • 09. Juni 2022
Radfahrer in der Lüneburger heide
  • Von Cellesche Zeitung
  • 09. Okt. 2009 | 17:26 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

In den kommenden Wochen wird auf die Arbeitsgruppe für die Strukturveränderung der Tourismus Region Celle (TRC) viel Arbeit zukommen. Denn das Gremium, das mit Vertretern aus Stadt, Landkreis, Kreiskommunen und Betrieben sowie der TRC und des Aufsichtsrats bestückt ist, muss eine Struktur finden, mit der alle leben können.

Und das könnte gar nicht so einfach werden, auch wenn die Beschlüsse des Aufsichtsrates vom Mittwoch von den meisten Politikern als Schritt in die richtige Richtung gesehen werden. CDU und SPD in Celle würden zum Beispiel gerne ein Modell sehen, bei der die Stadt die Hauptrolle in der Tourismusvermarktung spielt.

So gibt SPD-Ratsherr Joachim Schulze dem Lüneburger Modell den Vorzug. Dort regelt eine städtische Marketing GmbH Marketing, Veranstaltungen, City-Management und Tourismusförderung aus einer Hand. Der CDU-Fraktionschef im Celler Rat, Heiko Gevers ist für eine grundlegende Analyse mit Aufgabenbeschreibung von Stadtmarketing, Veranstaltungsmanagement und Tourismusförderung. „Danach kann man dann entscheiden, welche Aufgaben miteinander verknüpft werden und wo man Personal zur Verfügung stellen muss“. Gevers sprach sich dafür aus, die Erfahrungen des bisherigen Geschäftsführers Volker Holzberg dafür zu nutzen. Wie aber auch die Struktur aussehen würde, am Ende müssten die Celler Steuergelder, die dafür aufgewendet würden, wieder in die Stadt fließen, betonte Gevers.

Die Landkommunen wollen auch weiterhin einen Verbund. Doch der soll nach ihren Vorstellungen stärker auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein. „Es wird zu diskutieren sein, ob die TRC sich künftig auf die Stadt konzentriert oder die Landkommunen mitvermarktet“, skizzierte die SPD-Fraktionsvorsitzende Kirsten Lühmann die beiden möglichen Modelle. Sollte die TRC aber weiter für den gesamten Kreis zuständig sein, wie es von vielen gewünscht wird, werden die Landkommunen auf eine stärkere Ausrichtung auf ihre Belange drängen. „Jeder muss das Gefühl haben, dass er dort gut wegkommt. Das war vielleicht in der Vergangenheit nicht immer der Fall“, sagt der Wathlinger Bürgermeister Torsten Harms, der zur TRC keine Alternative sieht.

SPD fordert Rücktritt von TRC-Aufsichtsratsvorsitzenden: Wegen des schlechten Bericht der Rechnungsprüfer hat die SPD in der Stadt den Rücktritt des TRC-Aufsichtsratvorsitzenden Hans-Georg Ratsch-Heitmann verlangt. Er hätte es früher wissen müssen, sagte der Celler SPD-Ratsherr Joachim Schulze. Sowohl Ratsch-Heitmann als auch die Kreis-CDU wiesen die Forderung als absurd zurück. „Die vorhergehenden Berichte des Rechnungsprüfungsamtes sind vom gesamten Aufsichtsrat, in dem auch die SPD sitzt, einvernehmlich verabschiedet worden“, sagte Ratsch-Heitmann. Erst bei der großen Prüfung 2008 sei das Prüfungsamt auf die Schwierigkeiten gestoßen. Vertreter der CDU und FDP bescheinigten Ratsch-Heitmann eine gute Arbeit. Er habe einige Probleme beseitigt, die er von seinem Vorgänger Jens Rejmann (SPD) übernommen habe, sagte Torsten Harms . Auch der FDP-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Joachim Falkenhagen wunderte sich über die SPD-Forderung angesichts der Bilanz des Vorgängers. „Zudem wäre es derzeit nicht klug, einen solchen Wechsel vorzunehmen“, sagte Falkenhagen.

Von Tore Harmening

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