Landkreis Celle

Kreismusikschule: Defizit ist viel zu hoch

Die Kreismusikschule muss Geld sparen. Ein Konzept sieht vor, dass es künftig weniger Einzel- und dafür mehr Gruppenunterricht geben soll. Ob damit die akzeptierte Defizitgrenze von 600000 Euro im Jahr erreicht wird, ist aber fraglich.

  • Von Simon Ziegler
  • 18. Nov. 2010 | 16:56 Uhr
  • 09. Juni 2022
  • Von Simon Ziegler
  • 18. Nov. 2010 | 16:56 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

„Musikland“ will Niedersachsen sein. Die Musik sei so wichtig, dass sie besonders gefördert wird, heißt es auf der Homepage des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Und in der Tat wurden laut Celler Landkreisverwaltung Gelder trotz knapper Kassen bislang noch nicht gestrichen.

Dennoch sind die Kreismusikschulen, ein Baustein im „Musikland“, ein enormer Kostenfaktor. 2009 lag der Etat der Celler Kreismusikschule bei knapp über 1,4 Millionen Euro. Unterm Strich stand ein Defizit von 758000 Euro. Vor allem die Personalkosten, die 92 Prozent der Ausgaben ausmachen, sind für das Minus verantwortlich. In der Einrichtung arbeiten 42 Lehrkräfte.

Das Defizit ist deutlich zu hoch. Vor sechs Jahren hatte der Kreistag beschlossen, es dürfe maximal bei 600000 Euro liegen. Doch nur 2006 wurde diese Grenze eingehalten, die anderen Jahre mehr oder weniger deutlich verfehlt. Im Schul- und Kulturausschuss des Landkreises stellte Catrin Anne Wiechern, Leiterin der Kreismusikschule, daher am Donnerstag ein Konzept zur Konsolidierung vor. Im Kern sieht es vor, dass es weniger Einzelunterricht und mehr Gruppenunterricht geben soll. Laut Reinhard Toboll, Amtsleiter beim Landkreis für Bildung, Sport und Zentrale Dienste, würden dadurch rund 38000 Euro jährlich eingespart werden. An eine Erhöhung der Gebühren für die Nutzer – in diesem Jahr über 1400 Musikschüler – sei nicht gedacht. Man will Musikunterricht weiterhin für alle anbieten können, sagt Toboll.

Doch auch ihm ist klar, dass die vorgestellten Pläne kaum ausreichen dürften, dauerhaft die Defizit-Grenze zu erreichen. „Es ist nicht möglich, das in einem Rutsch zu schaffen“, sagt der Amtsleiter. Die Fraktionen wollen jetzt über das Konzept intern beraten. Ihre Überlegungen werden in die Haushaltsplanung einfließen. Der Etat des Landkreises für 2011 wird kurz vor Weihnachten beschlossen.