Landkreis Celle

Kommunen fürchten Straßenschäden

Städte und Gemeinden im Kreis Celle rechnen durch den erneut strengen Winter mit erheblichen Straßenschäden. Wie hoch die Kosten für die Reparaturarbeiten tatsächlich ausfallen werden, ist naturgemäß noch nirgendwo abzusehen. Doch da auch im neuen Jahr mit Dauerfrost gerechnet wird, dürften die Schäden im Kreisgebiet insgesamt locker in die Millionen gehen. -

  • Von Simon Ziegler
  • 29. Dez. 2010 | 17:04 Uhr
  • 09. Juni 2022
Straßenschäden: Auf Bürger kommt einiges zu wie hier in Hohnhorst
  • Von Simon Ziegler
  • 29. Dez. 2010 | 17:04 Uhr
  • 09. Juni 2022
Anzeige
Landkreis Celle.

Noch liegen die meisten Schlaglöcher unter einer dicken Schneeschicht. Dort, wo der Schnee schon beiseite geräumt ist, sind die ersten großen Schäden sichtbar. In Wietze zum Beispiel sind auf der stark befahrenen Ortsdurchfahrt B214 bereits zahlreiche Schlaglöcher und Risse in der Asphaltschicht zu erkennen. „Dieser Winter wird schädigend sein. Ob genauso schlimm wie letztes Jahr oder sogar noch schlimmer, lässt sich noch nicht sagen“, meint Sönke Zulauf von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Verden, die für Landes- und Bundesstraßen zuständig ist. Die Zahl der Schlaglöcher und Asphaltrisse hänge wesentlich vom Frost-Tau-Wechsel ab, erklärt der Fachmann. Das heißt: Je häufiger sich eiskalte und mildere Temperaturen abwechseln, desto höher sind die Schäden. Durch Tauwetter dringt Feuchtigkeit in die kleinen Risse der Asphaltdecken. Wenn die Temperaturen unter null Grad sinken, gefriert das Wasser und sprengt den Boden.

Von diesem Problem weiß man in der Stadt Celle ein Lied zu singen. Im Neuen Rathaus hält man sich mit Spekulationen über benötigte Geldmittel zur Beseitigung der Winterschäden zurück. „Das wird erst aktuell, wenn wir die Straße im wahrsten Sinne des Wortes wieder sehen können“, sagt Stadtsprecherin Myriam Meißner. Ein Blick in den vergangenen Winter macht indes deutlich, wie sehr die Eiszeit auf den Stadtetat drückte. Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende rechnete im Frühjahr aus, dass durch Kälte, Schnee und Eis zusätzliche Kosten von rund zwei Millionen Euro für die Stadt entstanden sind.

Lachendorfs Samtgemeindebürgermeister Jörg Warncke kalkuliert mit mindestens ähnlich hohen Kosten wie vor Jahresfrist. Bis zum Sommer wurde zur Beseitigung von Schlaglöchern eine Summe ausgegeben, die unter 100000 Euro liegt. Positiv mache sich bemerkbar, dass in den vergangenen Jahren in Lachendorf Straßen nur noch aus Betonpflaster gebaut wurden. Denn der Frost könne zwar in die Straße eindringen, ohne dass er wieder hochzieht und die Straßendecke zerstört, erklärt Warncke.

Als Reaktion auf die frostigen Erfahrungen von 2009/2010 hat die Gemeinde Hermannsburg ein „Drei-Jahres-Paket“ zur Beseitigung von Schlaglöchern und Co. geschnürt. Anfang 2010 sei festgestellt worden, dass eigentlich 400000 Euro benötigt würden, um die Straßen nach dem Winter wieder instand zu setzen, so Bürgermeister Axel Flader. Doch so viel Geld hat Hermannsburg nicht. Daher sind 2010 zunächst 140000 Euro investiert worden, die kommenden beiden Jahre sind jeweils 170000 Euro eingeplant.

Unterdessen hofft Wietzes Bauamtsleiter Wolfgang Lehrich, dass 2011 endlich der östliche Teil der B214 saniert wird. Das hätte eigentlich schon 2010 passieren sollen, doch aufgrund der Winterschäden im Straßennetz und den hohen Salzkosten hatte die Landesbehörde das Vorhaben zurückgestellt. Es war einfach kein Geld mehr da.