„Krank, verhungert, jeden Tag ums Überleben kämpfend, herrenlos und auf sich allein gestellt“ – so beschreibt Heidi Peters, Vorsitzende des Celler Tierschutzvereins das Leben einer Streunerkatze. Sie führten ein „erbärmliches Leben: „Diese Tiere waren im Ursprung alle einmal Hauskatzen und sind nach wie vor auf den Menschen angewiesen. Das Elend wäre überhaupt nicht nötig, wenn alle Tierhalter ihre Katzen kastrieren lassen würden.“ Hier springen jetzt die Celler Tierschützer ein: Noch bis zum 15. Februar sind sie in Stadt und Land unterwegs, fangen verwilderte Katzen ein und lassen sie von Tierärzten unfruchtbar machen.
Immer wieder wird das Celler Tierheim durch regelrechte Schwemmen von Fund-Katzen an den Rand seiner Leistungsfähigkeit gebracht. Peters: „Es hat sich im vergangenen Jahr wieder einmal gezeigt, dass es immer schwerer wird, die Überpopulation einzudämmen. Die einzige Möglichkeit ist die Kastration sowohl der weiblichen als auch der männlichen Tiere. Der Eingriff ist relativ schmerz- und problemlos.“ Freilebende Katzen könnten bei dieser Gelegenheit auch auf ihren Gesundheitszustand überprüft und gegebenenfalls tierärztlich behandelt werden. Katzen, die keinen Besitzer hätten, würden nach einer gewissen Ruhezeit, deren Dauer der Tierarzt bestimme, wieder an ihrem angestammten Aufenthaltsort freigelassen.
Verwilderte Katzen ließen sich kaum zähmen, so Peters: „Das Einsperren wilder Katzen im Tierheim ist höchst problematisch und aus tierschützerischer Sicht abzulehnen. Für eine Katze, die nicht auf den Menschen geprägt ist und sich immer frei bewegen konnte, bedeutet die Haltung unter den im Tierheim üblichen räumlichen Verhältnissen ein großes Leiden.“ Es komme sogar zu stressbedingten Todesfällen: „Nur sehr junge Katzen können noch an den Menschen gewöhnt werden und im Tierheim in liebevolle Hände vermittelt werden.“
An sich darf Wildtiere nur fangen, wer dafür speziell ausgebildet ist wie zum Beispiel Jäger. Die Fang-Aktion der Tierschützer sei dennoch in Ordnung, so Ulf Keller, Pressesprecher des Landkreises Celle. Schließlich würden hier nicht Wildtiere im Sinne des Jagdgesetzes, sondern verwilderte Haustiere gefangen. Dafür benötige man keinen amtlichen Fangjagd-Schein, so Keller: „Nach unserer Einschätzung gehen die tierschutzrechtlich Verantwortlichen des Tierheims immer sehr sachkundig und zuverlässig beim Aufstellen der Katzenfallen vor – und vermeiden natürlich genauestens, den Tieren Schmerzen, Leiden oder andere Schäden zuzufügen.“
Zur Finanzierung der Kastrations-Aktion ist der Tierschutzverein auch auf Spenden angewiesen. Die Kontonummer lautet 3003001 bei der Sparkasse Celle, BLZ 25750001. Nähere Informationen gibt es unter s (05141) 930930.