Der Landkreis Celle ist zufrieden mit den kommunalen Investitionen in die jüngsten Bürger. „Wir sind im Kreis Celle einen guten Schritt vorangekommen, aber noch nicht am Ziel“, sagte Erster Kreisrat Matthias Krüger jetzt im Jugendhilfeausschuss. Dort wurde eine Statistik vorgelegt, die zeigt, wieweit die Kommunen mit ihren Betreuungsangeboten für die unter Dreijährigen sind. Bis zum Jahr 2013 muss nach dem Kinderförderungsgesetz für die „Altersgruppe U3“ durchschnittlich ein Versorgungsgrad von 35 Prozent erreicht werden. Am Ende des Jahres will man im Landkreis 15 Prozent erreichen, 2010 sollen es 17 Prozent sein. Einige Kommunen müssen bis zum Jahr 2013, wenn es einen Rechtsanspruch auf die Plätze gibt, noch deutlich nachlegen. „Das Gesetz fordert aber nicht, dass jede Kommune diesen Prozentsatz erreichen muss“, erläutert Klaus-Peter Heuer, stellvertretender Kreis-Jugendamtsleiter. Während beispielsweise Großstädte wie Hannover einen Grad von über 40 Grad erreichen könnten, müsse dieser Satz in geburtenrückläufigen Gemeinden nicht gelten, so Heuer.Die ersten Plätze für unter Dreijährige in Kindertagesstätten wurden im Kreis Celle im Jahr 2006 eingerichtet. „Damals haben wir mit 55 Plätzen begonnen“, sagte Krüger. Er verwies darauf, dass mit der Bereitstellung des Angebots der Bedarf bei vielen Eltern erst geweckt wurde. Ein Beispiel dafür sei der neue Kindergarten in Oldau, wo seit dem vergangenen Jahr eine Krippengruppe eingerichtet wurde, die heute ausgebucht ist.Die Hambührener SPD-Kreistagsabgeordnete Renate van Bargen (SPD) forderte trotz der Entwicklung ein Umdenken. „Das Gesetz entspricht nicht unbedingt dem Bedarf“, sagte sie mit Blick auf ihre Gemeinde. „Wenn alle Eltern die Plätze in Hambühren in Anspruch nehmen würden, fehlen uns 19 Plätze, trotz des neuen Kindergartens. So viel zum Bedarf“, sagte sie. Eltern könnten es sich heute immer weniger leisten, lange aus dem Berufsleben auszusteigen.Das Kreisjugendamt sieht für Hambühren ebenfalls weiteren Bedarf, genauso wie für Winsen, Nienhagen, Hermannsburg und Wienhausen. Heuer verwies aber auch darauf, dass bis 2010 an den Standorten Adelheidsdorf, Eversen, Sülze, Eschede und Lohheide mit 1,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung weitere 82 neue Plätze entstehen.Die Stadt Celle hatte erst in der vergangenen Woche angekündigt, dass weitere 130 Krippenplätze eingerichtet werden. Ein Zeitplan liegt noch nicht vor.
Landkreis Celle
Jugendamt sieht mehrfach Bedarf
- Im Stadt und Kreis Celle gibt es derzeit 677 Betreuungsplätze in Kindertagesstätten und in Kindertagespflege für unter Dreijährige. Für den Landkreis entspricht das einem Versorgungsgrad von 14,5 Prozent. Zahlreiche Kommunen planen den weiteren Ausbau der Krippenplätze, auch mit Geldern aus dem Konjunkturpaket. Weiteren Bedarf sieht das Kreisjugendamt vor allem in Winsen, Hermannsburg, Hambühren, Nienhagen und Wienhausen. -
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