CELLE (th). Wenn das Wasser aus den Flüssen abläuft, wird der Pegel kurzfristig sogar weiter steigen. „Das Wasser will dann durch die porösen Gesteinsschichten abfließen, kann es aber nicht so schnell“, erklärt Ernst Kohls, zuständig für Hochwasserschutz bei der Stadt Celle. Dadurch kommt es zu einer Rückstauwelle, die das Grundwasser in ufernahen Gebieten nach oben und damit in die Keller gedrückt.
Situation bleibt angespannt: Vorläufig kann von dem Szenario „ablaufendes Hochwasser“ aber gar keine Rede sein. Für die Fuhse hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Level 3 die höchste Warnstufe ausgerufen. Für die Aller gilt Warnstufe 2. Das NLWKN geht von einer zweiten Hochwasserwelle aus, die jetzt im Anmarsch ist. „Von Donnerstag bis Sonnabend wird es heftig regnen und der Schnee in den höheren Lagen weiter schmelzen, deshalb werden die Pegel in den Flüssen in Südniedersachsen wieder steigen, sagt Herma Heyken, Sprecherin des NLWKN. Besonders im Einzugsgebiet von Weser, Aller und Leine sei erneut mit starken Überschwemmungen zu rechnen. Die Meldestufe 3 und damit die Gefahr größerer Überschwemmungen werde an vielen Pegeln deutlich überschritten.
Versicherung: Läuft der Keller voll, kommt laut Lutz Dummer, Abteilungsleiter Kundenberatung der VGH-Regionaldirektion Celle, unter Umständen die Versicherung für die Beseitigung der Schäden auf. „Für Schäden am Inventar gibt es die Hausrat-, für Schäden am Gebäude die Gebäudeversicherung“, sagt Dummer. Vorrausetzung sei, dass die Versicherung Elementarschäden mit abdecke. Diese Abdeckungen werden über ein Zusatzprodukt ermöglicht.
Von Tore Harmening