Die „Wappen von Celle“ kann erst bei einem Pegel von 3,30 Meter in Celle ihre Fahrten aufnehmen. Davon ist die Aller noch ein gutes Stück entfernt. Immerhin sinkt der Pegel, wie vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) angekündigt. Bis Dienstagmittag wurde ein Pegelstand von 3,91 Meter gemeldet – vier Zentimeter weniger als am Tag zuvor. „Ich hoffe, dass es für uns an diesem Sonntag weitergeht. Wir könnten es schaffen“, sagte Kosch vorsichtig optimistisch.
Auch die Bootsverleiher im Landkreis Celle müssen derzeit mit finanziellen Einbußen leben. Denn bei dem Pegel ist auf der Aller Bootstourismus quasi nicht möglich, weil die Stege überschwemmt sind. Irmhild Siemering, Inhaberin der Bootsvermietung Kanu-Feeling mit einer Station in Celle, rechnet damit, dass in etwa einer Woche auf der Aller wieder normal gefahren werden könne, „wenn jetzt von oben nichts nachkommt“. Sie verleiht Boote auf Aller, Örtze und Lachte. Immerhin ist nicht das gesamte Geschäft verhagelt. „Die Örtze geht gut, auch die Lachte hat fast wieder Normalstand“, sagte Siemering. Um nicht zu viele Ausfälle zu haben versucht sie, die angemeldeten Aller-Touren zum Teil auf die Örtze umzubuchen. Das betraf gestern ein Lehrer-Kollegium mit 35 Teilnehmern.
Auch Michael Tholen, Eigentümer des „Kanuverleih am Allerhorn“ im Wietzer Ortsteil Hornbostel geht davon aus, dass auf der Aller in einer Woche wieder Boote ausgeliehen werden können. „Wir machen auch viele Touren auf der Leine in Hannover. Dort könnte es am Wochenende wieder funktionieren. Auf der Örtze geht es jetzt schon wieder“, sagte Tholen.
In Sachen Hochwasser war am Dienstag von einer weiteren Entspannung in Niedersachsen die Rede. Die angekündigten Niederschläge sollten sich nicht entscheidend auf die Pegel auswirken, teilten die Behörden mit. In Celle war der Hochwasserscheitel bereits am Montag erreicht worden. (siz)