„Himmel, welch ein Land!“ beschrieb Caroline Schlegel 1801 ihre Reiseeindrücke von Braunschweig durch die Lüneburger Heide nach Celle. Schriftsteller Oskar Ansull, 1950 in Celle geboren und in Westercelle aufgewachsen, vermutet, dass Schlegel die Reize des Landstriches verborgen blieben. Er suchte nach literarischen Spuren im Landkreis.
Herausgekommen ist ein dicker Band, der als Celler Hefte 7-8 der RWLE Möller Stiftung am 22. April erscheinen wird, quasi ein Geburtstagsgeschenk zum 125-jährigen Bestehen des Landkreises Celle. Dann wird Ansull einen Überblick geben über die, die früh durchreisten und nur wenige Zeilen hinterließen und die, die länger blieben und hier produktiv waren. Den ersten Überblick gibt Ansull am Donnerstag, 22. April, um 19.30 Uhr in der Eröffnungsveranstaltung im Celler Kreistagssaal unter dem Titel „Himmel, welch ein Land!“ Angesprochen werden Hermann Löns oder Arno Schmidt, Anne Frank oder Jean Améry. Landrat Klaus Wiswe wird in das Thema einführen.
„…Die Lyrik lief als Trost nebenher“, heißt es am Montag, 26. April, um 19.30 Uhr in der Realschule Westercelle, wenn Ansull über Thilo Schellers Hein Lütt-Gedichte, die älteren CZ-Lesern noch in Erinnerung sein werden, oder über den dichtenden Bauernpräsidenten Edmund Rehwinkel berichtet. Der Abend, in den der Landtagsabgeordnete Karl-Heinrich Langspecht einführt, beschäftig sich auch mit Adelheidsdorf, Großmoor, Nienhagen und Wathlingen.
„We schullen alle vrolik sin“ heißt es am Dienstag, 27. April, um 19.30 Uhr im Rittergut Langlingen, wenn Ansull nicht nur die Celler Sagen beleuchtet, zu denen Wilhelm Mylius einige beigetragen hat. Die Wienhäuser Teppiche und das Liederbuch zählen zu den ältesten Zeugnissen im Landkreis. Erst viel später tauchen Hermann Löns und Hanna Fueß auf. Weitere Spuren führen nach Altencelle, Fernhavekost und Bröckel. Pastor Wildrik Piper-Wendebourg spricht die einführenden Worte.
„Herrgott, was die Leute reden“, unter diesem Titel tritt Ansull am Mittwoch, 28. April, um 19.30 Uhr im Gymnasium Lachendorf an, um sich mit Ahnsbeck, Lachendorf, Hohne, Bargfeld, Eldingen und Eschede zu beschäftigen. Hier schuf die Papiermühle die Voraussetzung, dass Schrift überhaupt festgehalten werden konnte. Hans Buchbinder, langjähriger Vorsitzender des Kulturkreises Lachtetal, gibt die Einführung.
Gehören die Werke derer, die im KZ Bergen-Belsen ermordet wurden oder es überlebten zur „Heimatliteratur“? Unter diesem Titel steht die Veranstaltung am Dienstag, 4. Mai, um 19.30 Uhr im Stadthaus Bergen. Auch Dietrich Speckmann oder Felicitas Rose werden angesprochen, Ansull schaut auch nach Unterlüß, Hermannsburg und Scheuen. Thomas Rahe von der Gedenkstätte Bergen-Belsen führt in das Thema ein.
„Und gleich muss der Morgen kommen“ ist der Vortrag am Donnerstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr in Dat groode Hus auf dem Museumshof Winsen überschrieben. Ansull widmet sich dem westlichen Landkreis, wo jüngst Christian Oehlschläger einen Kriminalroman ansiedelte. Auch die Geschichte einer Flucht, die am 8. April vom Celler Güterbahnhof nach Oldau führte, wird angesprochen. Heinrich Lindhorst vom Winser Heimatverein gibt die Einführung.
Von Joachim Gries