Dem Eisvogel soll geholfen werden. Und helfen können alle Heimatvereine, Hegeringe, Angelsportvereine oder Ruderclubs. „Um unser Ziel – 100 Niststationen in Niedersachsen – zu erreichen, brauchen wir nun noch viel mehr Eisvogelfreunde und Aktive“, sagt Jutta Over vom Nabu Niedersachsen. Alle, die sich in ihrer Freizeit gern an Gewässern aufhalten und denen die Natur am Herzen liegt, können Partner des Nabu-Projekts „Eisvogelschutz in Niedersachsen“ werden.
2009 war der Eisvogel Vogel des Jahres, in diesem Jahr hatte der Nabu sein Projekt zum Schutz der „fliegenden Edelsteine“ begonnen. Doch die beiden letzten harten Winter hatten die Umsetzung erschwert. Bei Schnee und Eis kann man keine Niststationen im Boden verankern, sagte Over.
Das Projekt wird von der Niedersächsischen Bingostiftung für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit gefördert wird, für den Bau der Niststationen gibt es finanzielle Zuschüsse. An ausgewählten Stellen sollen zudem Beobachtungsstände errichtet werden. Der Nabu begleitet alle Aktionen mit Infomaterialien und Tipps.
Der Eisvogel brütet in Lehmhöhlen an natürlichen Steilufern von klaren, fischreichen Gewässern. Da diese Standorte selten geworden sind, schafft der Nabu mit speziellen Niststationen Abhilfe. „Selbstverständlich ist es unser wichtigstes Anliegen, die Gewässer zumindest stellenweise wieder aus ihrem strengen Korsett zu befreien, damit mehr natürlich Brutplätze zur Verfügung stehen“, sagt Over. Allerdings sei das ein langwieriger Prozess, der die Beteiligung von zahlreichen Eigentümern und Behörden und nicht zuletzt viel Geld erfordere. Der Bau von Eisvogelniststationen sei daher eine gute Sofortmaßnahme. Voraussetzung seien aber gute Wasserqualität und genug Ansitzmöglichkeiten für den Eisvogel in Ufergehölzen. Als ideal hätten sich Gebiete erwiesen, die sowohl über Fließgewässer, als auch über naturnahe Teiche verfügten. Außerdem sollte der Standort nicht der Öffentlichkeit zugänglich sein, da der Eisvogel eine sehr hohe Fluchtdistanz habe und wiederholte Störungen leicht zum Auskühlen und Absterben der Jungvögel führen könnten.
Der Name des Vogels kommt vermutlich vom altdeutschen „eisan“, was „schillern“ oder „glänzen“ bedeutet und sich auf das Gefieder bezog. Auch könnte er ursprünglich „Eisenvogel“ genannt worden sein, weil seine Rückenfedern stahlblau und die Unterseite rostrot gefärbt sind.
Wer dem Eisvogel helfen will, sollte Kontakt mit Nabu-Projektleiterin Jutta Over aufnehmen, Telefon (05931) 4099630 oder per E-Mail: nabu.el-noh@t-online.de.
Von Joachim Gries