Sie haben ethische und moralische Bedenken, sehen eine Gefahr für die Natur und die Landschaft - und haben sich vehement gegen das Bauvorhaben von einem Landwirt aus Nordburg ausgesprochen. "Es war eine sehr intensive Diskussion", sagte Gerald Höhl, der Kreisdezernent, "wir wollen für Aufklärung sorgen, auch wenn wir sicherlich nicht alle davon überzeugen können." Heute wird es ab 9.30 Uhr eine weitere Anhörung der Einwender geben. Eigentlich war nur ein Erörterungstermin geplant.
Nach dem ersten Erörterungstermin äußerte Höhl allerdings auch deutliche Kritik. Es sei schade, "dass wieder so viele Grundsatzdiskussionen geführt wurden", sagte er. Bereits vor zwei Wochen hatte es eine ausgesprochen ausführliche Anhörung gegeben, als es um den Bauantrag für zwei Hähnchenmastställe in Hohnebostel für 82000 Tiere ging. "Da sind eigentlich alle Informationen wiedergegeben wurden", meinte Höhl, "der Meinungsaustausch hat schon stattgefunden." Die Einwender hatten vor allem auf Auswirkungen auf Natur und Landschaft sowie auf Probleme beim Brandschutz hingewiesen. Darüber hinaus gehe von dem Hähnchenmaststall eine große Gefahr für Tiere und Verbraucher aus. Gefährdet sei der Wachtelkönig, "zwei von drei Brutpaaren des geschützten Vogels im Landkreis kommen aus diesem Bereich", sagte Helga Habekost vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
Das Vorhaben sei auf einem guten Weg, sagte Versammlungsleiterin Claudia Rösing. Die Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung, Bauen und Kreisentwicklung betonte vor den 30 Einwendern, dass dies nicht der Ort sei, "um über gesellschaftliche Fehlentwicklungen zu sprechen." Es werde nach geltender Rechtslage entschieden, und "die Entscheidung wird nicht zurückgehalten", sagte Rösing.
Wann der Landkreis eine Baugenehmigung für den Hähnchenmaststall in Helmerkamp ausspricht und welche Auflagen es geben wird, ist noch offen. Es fehlen nämlich noch Gutachten, das eine beschäftigt sich mit der Emission von Ammoniak, das andere mit dem Naturschutz. Der Kreisdezernent geht davon aus, dass sie bald vorliegen werden, immerhin sei das "im Interesse des Antragstellers".