Landkreis Celle

Gutes Jahr für Landwirtschaft im Kreis Celle

Ob Getreide, Mais oder Zuckerrüben - für die heimische Landwirtschaft ist das Jahr 2011 ziemlich gut gelaufen. Positive Nachrichten kommen sogar aus der Milchbranche, in der lange Zeit fallende Preise beobachtet wurden.

  • Von Simon Ziegler
  • 21. Okt. 2011 | 15:23 Uhr
  • 09. Juni 2022
R¸benroder von Stefan Cramm bei Langlingen im Einsatz
  • Von Simon Ziegler
  • 21. Okt. 2011 | 15:23 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

Georg Rahlfs junior blickt zufrieden auf die vergangenen Monate. „Unser Jahr war gut“, sagt der Adelheidsdorfer Landwirt, der sein Geld mit Bullenmast und Mais verdient. In der Rindermast gab es zuletzt stabile Preise. Pro Kilo bekamen die Produzenten 3,70 Euro. Und auch bei Mais, heute vorwiegend als Energiepflanze angebaut, seien gute Ergebnisse erzielt worden.

Dass die heimischen Bauern mit Ernte und Erträgen 2011 gut leben können, bestätigt Kreislandwirt Jürgen Mente. Das scheint angesichts der Wetterkapriolen keineswegs selbstverständlich. Einem warmen und extrem trockenen Frühjahr folgte ein völlig verregneter Sommer. „Es hat sich bewährt, dass viele Landwirte in Beregnungstechnik investiert haben. So konnte das Schlimmste verhindert werden“, blickt Mente auf das Frühjahr.

Im Kreis Celle gibt es 52.000 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen. Zieht man 10.000 Hektar Grünland ab, bleiben 42.000 Hektar Ackerland. Davon wird auf knapp 16.000 Hektar Getreide angebaut. Besonders die Braugerste sei 2011 gut gewachsen, sagt Mente. Pro Hektar erzielten Bauern über 70 Dezitonnen. Anders sieht es beim Raps aus. Die Erträge seien um 30 Prozent zurückgegangen, da die Kulturpflanze Trockenheit schlecht verkraftet. Allerdings spielt die Pflanze im Celler Land eine untergeordnete Rolle und wird nur auf 1700 Hektar angebaut.

Eine große Rolle spielt hingegen für jeden ersichtlich der Mais. Auf 14.000 Hektar wird er angebaut. Mente: „2011 war für Energiewirte ein positives Jahr. Der Mais wird sehr gut mit Wetterkapriolen fertig.“ Für Laien kaum zu unterscheiden sind indes die verschiedenen Maisarten. So genannter Silomais, den Landwirte als Futtermittel in der Rinderhaltung einsetzen, wird auf 2000 Hektar angebaut. Mais als Energiepflanze findet sich bereits auf 12.000 Hektar, Tendenz weiter steigend.

Die neuen Zahlen belegen aber, dass zwischen Faßberg und Wathlingen nach wie vor mehr Getreide als Mais angebaut wird. „Ein Trend weg vom Getreide ist nicht zu beobachten“, sagte der Kreislandwirt. Im Kreisgebiet werden besonders Weizen, Braugerste, Roggen, Sommer- und Wintergerste angebaut. Hafer gibt es nur wenig. Hintergrund für die positive Entwicklung im Getreidesegment sind stabile Marktpreise. Die Schattenseite bekommen indes die Schweinezüchter zu spüren. Denn wenn die Getreidepreise hoch sind, muss auch für Futter mehr bezahlt werden.

Während der Großteil der Ernte längst eingefahren wurde, sind Landwirte derzeit vor allem noch mit Zuckerrüben beschäftigt. Die Ernte begann am 8. September und wird sich vermutlich bis in den Januar ziehen. Von stolzen Zahlen berichten Fachleute. Teilweise wurden 700 Dezitonnen pro Hektar erzielt. Zuckerrüben werden auf gut 2500 Hektar im Celler Land angebaut. "Die Rübenbauern können zufrieden sein", sagt auch Stefan Cramm, Landwirt aus Neuhaus bei Langlingen.

Die guten Nachrichten aus der heimischen Landwirtschaft werden auch nicht durch die Milchbauern, Sorgenkinder der vergangenen Jahre, getrübt. Heinz-Hermann Hemme aus Walle, Besitzer von 500 Kühen, berichtet, dass der Preis gestiegen ist. Milchbauern erhalten derzeit 35 Cent pro Liter von den Molkereien. „Ich bin damit zufrieden. In den größeren Einheiten kann man damit vernünftig produzieren“, so Hemme.