Im Landkreis Celle ist die Großmoorer Störchin nicht zum Überwintern gen Süden aufgebrochen. Das Großmoorer Storchenpaar war zwar Mitte September abgezogen, die zwei Jahre alte Störchin war aber überraschend schon im Oktober zu ihrem Nest auf der Kirche zurückgekehrt. Und dort ist sie immer noch. Es ist das erste Mal im Celler Land, dass ein Storch den Winter in heimischen Gefilden verbringt. "Sie schließt sich jetzt tagsüber den Silberreihern an", sagte Behrmann. Im Kreis Gifhorn ist ein Storch dageblieben, in Peine sind es vier.
Dass in Niedersachsen jetzt die letztjährige Zahl der Winterstörche erheblich übertroffen wurde, hängt nach seinen Angaben zum einen wohl mit dem Klimawandel und dem bisher sehr milden Winter zusammen. Zum anderen gibt es seit Monaten aufgrund von vielen Überschwemmungen und dauerfeuchtem Grünland ein sehr großes Nahrungsangebot insbesondere an Regenwürmern. Die Würmer arbeiten sich wegen Sauerstoffmangel nach oben und brauchen dann von den Störchen nur noch eingesammelt zu werden. Auch wenn jetzt doch noch der Winter einsetzen sollte, bestehe kein Grund zur Sorge. Störche können notfalls auch wochenlang ohne oder mit nur wenig Nahrung auskommen, sagte Behrmann. Kälte mache ihnen nichts aus.
Im Kreis Celle lebten im vergangenen 19 Storchenpaare, so viele wie seit 50 Jahren nicht. In ganz Niedersachsen waren es mehr als 900 Paare. Die gestiegene Population dürfte damit zusammenhängen, dass viele Störche nicht mehr in Afrika, sondern in Spanien überwintern. Der Weg ist viel kürzer und ungefährlicher, die Tiere kommen meist in gutem Zustand zurück.