Der Kreistag hat nach einer teilweise giftigen Debatte am Mittwoch eine Resolution zur Kalihalde in Wathlingen beschlossen. Darin lehnt der Kreis eine Einleitung von Asse-Wasser ab. Außerdem wird gefordert, dass möglichst kein belasteter Abfall eingesetzt und alle Möglichkeiten einer „ortsfremden Anlieferung“ geprüft werden. Weiterhin soll Kali und Salz (K+S) die Versalzung des Grundwassers verhindern, den Anlieferverkehr so gering wie möglich halten und die Öffentlichkeit frühzeitig beteiligen.
Keine Zustimmung fand dieser Resolutionstext bei den Grünen und der FDP. Die Grünen forderten, dass der Kaliberg vollständig unter Tage gebracht wird und somit verschwindet. Gerald Sommer (Grüne) bezeichnete die Resolution der Mehrheit als „mit heißer Nadel gestrickt". Die Verbringung der Halde sei laut einer Expertise des Wathlinger CDU-Mitglieds Wolfgang Scholz technisch kein Problem. Der Kreistagsvorsitzende und Wathlinger Bürgermeister Torsten Harms (CDU) habe noch vor acht Jahren selbst für die Verbringung der Halde in den Berg gestimmt. Die CDU beuge sich dem Begrünungsdiktat, de facto entstehe so aber die größte Deponie im Landkreis Celle, weil belasteter Boden eingebaut werde.
Harms wies die Aussage von Sommer zurück. Damals sei es nur um die Modellierung des Berges, also eines kleinen Teiles gegangen. Die Grünen würden den Wathlinger Bürgern etwas versprechen, was unrealistisch sei. Die Resolution sei so richtig. Im Übrigen habe er den Eindruck, dass nur eine Minderheit in Wathlingen wolle, dass der Berg verschwinde.
Jutta Krumbach (FDP) sah die Verbringung der Halde in das alte Bergwerk ebenfalls als unrealistisch an. Die Liberalen hatten aber einen eigenen Resolutionstext eingebracht, in dem K+S aufgefordert wurde, nicht möglichst, sondern auf keinen Fall belasteten Abfall auf den Kaliberg aufzubringen. „Indem sie unseren Text ablehnen, sagen sie Ja zum Gift für Wathlingen“, so Krumbach. Sie forderte den SPD-Landtagsabgeordneten Maximilian Schmidt auf, sich auf Landesebene mal für den Landkreis einzusetzen.
Mit dieser Aussage brachte sie die SPD gegen sich auf. Schmidt sprach in einen Zwischenruf von einer „Unverschämtheit“. Von den Forderungen, die Grüne und FDP hätten, könnte man „vielleicht nachts träumen, aber sie nicht tagsüber als Anträge stellen". Kirsten Lühmann (SPD) bezeichnete die Aussagen von Krumbach als ehrenrührig und unlauter. Auch die FDP wüsste, dass zum Beispiel mit Quecksilber belasteter Boden an der Halde nicht eingesetzt werden dürfe.
Zum Ende wurden die zusätzlichen Forderungen von FDP und Grünen in jeweils einzelnen Abstimmungen abgelehnt.
Von Tore Harmening