In dieser Woche hatten sich Vertreter von Bund und Ländern geeinigt, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung geimpft werden soll. Allerdings wird der Impfstoff erst nach und nach von der Arzneimittelindustrie ausgeliefert, weshalb Prioritäten gesetzt werden müssen. Vorrangig bekommen zunächst Mitarbeiter des Gesundheitswesens, also Beschäftigte in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegediensten den Spritzimpfstoff, um das Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten. Dafür kommen in Celle nach Schätzungen 4000 Menschen in Frage.
In einer zweiten Welle sollen Polizisten, Ordnungskräfte, Angehörige von Rettungsdiensten und der Feuerwehren immunisiert werden. Erst dann bekommen chronisch Kranke und über 60-Jährige die Mittel. Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, dass die „normale Bevölkerung“ in den ersten Wochen und Monaten geimpft werden kann.
Wie der Stoff im einzelnen verteilt wird, ist noch nicht entschieden. Der Celler Amtsarzt rechnet damit, dass das hiesige Gesundheitsamt entscheidend in das Vergabesystem eingebunden wird. Klar ist, dass das niedersächsische Gesundheitsministerium in Hannover die Impfstoffe an die Landkreise weitergibt, die ihrerseits die Vergabe organisieren.
Die intensiven Vorbereitungen der Behörden zeigen, wie ernst das Virus H1N1 genommen wird, obwohl die Krankheitsfälle bislang in den meisten Fällen sehr mild verlaufen. Das Virus gilt nach wie vor als unberechenbar, könne jederzeit mutieren und bösartige Eigenschaften entwickeln, warnen Virulogen. Bislang habe man die Pandemie aber weitgehend unter Kontrolle, ergänzt Büngener.
●Keine weiteren Infizierten im Kreis Celle: Im Landkreis Celle gab es nach seinen Angaben bis gestern keine weiteren Infizierten. Ein 18-jähriger Spanien-Urlauber aus Hambühren war in der vergangenen Woche der erste, der das Virus nach Celle gebracht hatte. Der junge Mann sei inzwischen wieder gesund, so der Amtsarzt.