Der Bauantrag für die Fischtreppe am Wehr in Wolthausen läuft zwar noch. Doch Berthold von Limburg, Besitzer der Mühle ist zuversichtlich: „Ich habe den Eindruck, dass mich der Landkreis bei den Projekt jetzt sehr positiv begleitet“, sagte von Limburg.
Bald wird es also einen Wanderweg für die Fische geben, damit sie die Örtze hinauf kommen und damit löst sich ein Streit auf, der die Kreispolitik schon länger beschäftigt hat. Der Landkreis würde zwar immer noch gerne eine große Lösung mit einer Umlaufrinne haben und gibt auch kein Geld, ist aber mit dieser Lösung zunächst zufrieden, die den jahrelangen Streit beendet.
Ähnlich wie in Wolthausen ist inzwischen auch eine Lösung für das Wehr an der Lachte auf dem Gelände der Drewsen Spezialpapiere GmbH gefunden. Dort gibt es laut dem Geschäftsführer des Unternehmens Thomas Katzenmayer bereits einen Graben, der ober- und unterhalb des Wehres in die Lachte endet. Der wird so ausgebaut, dass die Fische dann an dem Wehr vorbei wandern können. Projekte, die Flüsse durchgängig zu machen gibt es zudem an der Wietze und der Meiße.
Mit den Bauarbeiten nähert sich der Landkreis Celle zumindest langsam an eine EU-Richtlinie an, die ab 2015 die Durchgängigkeit aller Flüsse fordert. Kreisrat Gerald Höhl ist deswegen schon ganz zufrieden. „Wir haben in kurzer Zeit relativ viele Dinge angefasst“, so Höhl. Allerdings glaubt er auch, dass den Kreis das Thema noch einige Zeit beanspruchen wird.
Und das gilt nicht nur für die Abwicklung von möglichen Bauprojekten, sondern auch die Bearbeitung einiger Problemfälle. So wie das Mühlenwehr in Hermannsburg, das die Rückkehr von Fischen und Kleinstlebenwesen in den Weesener Bach behindert. „Außerdem kann der Sand aus dem Gewässer nicht abgetragen werden, so dass der Bach versandet“, sagt Joachim Webel von der Bürgerinitiative Südheide. Ähnlich wie in Wolthausen hat der Mühlenbesitzer hier alte Staurechte, die nicht einfach weggenommen werden können. „Bisher gibt es keine Verkaufsabsichten von dem Besitzer und eine Initiative wie eine Fischtreppe wie zum Beispiel in Wolthausen ist uns dort nicht bekannt“, sagte Höhl. Es bleibt also noch einiges zu tun, bis alle Fische frei die Flüsse im Landkreis Celle hinauf schwimmen können.
Von Tore Harmening