In den vergangenen Jahren hat der Unterhaltungsverband Wietze gemeinsam mit der Region Hannover und dem Landkreis Celle mehrere Wehre zurückgebaut und so Hindernisse für wandernde Fische beseitigt, die zur Fortpflanzung aus der Aller in die Wietze ziehen. Auch einige strukturverbessernde Vorhaben wurden bereits realisiert. Nun konnte mit der Naturschutzmaßnahme des Aller-Projekts ein weiterer Trittstein zur Biotopvernetzung hinzugefügt werden.
Im vergangenen Jahr wurde ein Wanderhindernis in der Wietze ausgemacht. Im Bereich Schafbrückenweg ist das Gewässerprofil sehr breit und flach, so dass in Niedrigwasserzeiten teilweise nur zehn Zentimeter Wassertiefe gemessen wurden. Diese Flachwasserverhältnisse verhindern den Aufstieg größerer Fische. Durch den Einbau von Stammholzbuhnen wurde der überbreite und relativ flache Gewässerquerschnitt eingeengt und unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten erzeugt.
Mit Hilfe dieser Buhnen kann die Wietze wieder mehr natürliche Strömungs- und Strukturvielfalt entwickeln. Der für Wasserlebewesen gefährliche mobile Sand auf der Sohle wird dadurch reduziert und die kiesige Sohle freigespült. Durch die Laufverengung entsteht in der Gewässermitte mehr Tiefe, so dass auch größere Fische in Niedrigwasserzeiten das bisherige Wanderhindernis passieren können. Zusätzlich sorgen Raubäume, Wurzelstubben und Kiesbänke für mehr Strukturen in der ansonsten monoton ausgebauten Wietze. Diese bieten zukünftig nicht nur Fischen, sondern auch Kleinlebewesen wie seltenen Libellenlarven Lebensraum, Laich- und Versteckmöglichkeiten.
"Es freut mich sehr, dass gemeinsam mit allen Akteuren ein weiterer Beitrag zur Renaturierung der Wietze geleistet werden konnte", sagte Katrin Wolf von der "Aktion Fischotterschutz". Auch Bürgermeister Wolfgang Klußmann zeigte sich angetan: "Ein wirklich gelungenes Projekt, bei dem Arten- und Naturschutzbelange in Einklang gebracht wurden mit den Anforderungen eines gesicherten Hochwasserabflusses."
Von CZ