Die FDP sucht einen neuen Kreisvorsitzenden. Der Grund: Der bisherige Vorsitzende Axel Rehwinkel hat seinen Lebensmittelpunkt nach Hannover verlegt und deshalb sein Amt zum 1. September niedergelegt. Am Mittwoch, 26. September, sollen die Parteimitglieder bei einem außerordentlichen Kreisparteitag der Liberalen einen neuen Vorsitzenden wählen, der die Partei bis zum März kommenden Jahres führen soll.
In der vergangenen Woche habe sich der Vorstand der Kreis-FDP mit Beisitzern und den Ortsverbandsvorsitzenden auf den Termin für den Parteitag verständigt, sagte Sprecherin Jutta Krumbach. In Kürze würden die Einladungen an die Mitglieder rausgeschickt.
Man sei sich einig gewesen, dass der Posten des Kreisvorsitzenden nicht vom 1. September bis zum nächsten turnusmäßigen Parteitag im März 2013 vakant bleiben dürfe, so Krumbach. Zwei bis drei Personen hätten bisher Interesse gezeigt, für den Vorsitz zu kandidieren.
Dazu zählt nach Krumbachs Angaben Rehwinkels bisheriger Stellvertreter Jörg Köntopp aus Celle. Auch der frühere Celler FDP-Vorsitzende Joachim Falkenhagen gehöre zu denen, die sagen, „der Karren müsse aus dem Dreck gezogen werden“, sagte Krumbach.
Köntopp, der seit mehreren Jahren stellvertretender FDP-Chef im Kreis ist, bestätigte seine Kandidatur. Der 47-Jährige, seit 1988 FDP-Mitglied, sieht seine Partei nicht in der Krise. „Anderen Parteien geht es nicht anders: Wir haben ein strukturelles Problem“, sagte er.
Eine Vorentscheidung ist nach Krumbachs Worten bisher nicht gefallen. „Wir werden die Mitglieder befragen, ob Interesse besteht“, sagte sie. Eventuell würden es noch mehr Kandidaten. „Wir sind offen für jeden. Demokratie lebt vom Mitmachen“.
Die FDP-Sprecherin trat Aussagen entgegen, dass sich die FDP im Kreis im Niedergang befinde. Zwar habe die Partei bei der Kommunalwahl 2011 kräftig Federn lassen müssen, was man wohl als „Kollateralschaden“ bezeichnen könne. Der Kreisverband sei aber der einzige in Niedersachsen, der beim Delegiertenschlüssel für den Landesparteitag einen zusätzlichen Delegierten erhalten habe. Im Ortsverband Celle habe es jedenfalls in den vergangenen Monaten keinen einzigen Austritt gegeben.
Krumbach wollte auch nicht bestätigen, dass der frühere FDP-Kreisvorsitzende und jetzige Wirtschaftsminister Jörg Bode seinen Kreisverband vernachlässige. „Er ist ein viel beschäftigter Mann“, sagte sie. Deshalb sei es schwierig für ihn, jede Woche vor Ort zu sein. „Aber er ist immer bereit, uns zu unterstützen“, sagte sie.
Von Joachim Gries