Mit einem dringenden Appell wendet sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann an die Celler, die in der Umgebung der Bahnstrecke zwischen Uelzen und Celle wohnen. „Mit einer großen Online-Umfrage versucht derzeit das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) das Ausmaß der Lärmbelastungen an Schienenwegen außerhalb von Ballungsräumen zu ermitteln – und niemand weiß es”, sagt Lühmann.
Auch sie hat davon erst bei einer von ihr organisierten Veranstaltung in Uelzen zum Lärmschutz erfahren. “In Anbetracht der laufenden Diskussionen um die schonendste Anbindung der Seehäfen an das Hinterland und das hierzu ins Leben gerufene Dialogforum Schiene Nord wäre diese Erhebung ein sinnvoller Baustein, um etwa den augenblicklichen Zustand an den bisherigen Trassen zu ermitteln”, so Lühmann.
Völlig unverständlich findet sie es daher, dass bisher praktisch niemand in der Celler Region davon weiß. Nur noch bis Ende Juni können Anlieger teilnehmen. „Ich habe auch nur zufällig davon erfahren. Jetzt wird es höchste Zeit, dass unsere betroffenen Bürger an dieser Erhebung teilnehmen“, so Lühmann. Sollten sich zu wenige aus dieser Region beteiligen, befürchtet Lühmann, dass das EBA zu der Erkenntnis kommen könnte, dass der Lärmschutz an der Schiene hier kein Thema sei. Genau das Gegenteil ist aber, wie wir alle wissen, der Fall", so Lühmann.
Die Befragung finden Interessierte im Internet unter www.laermaktionsplanung-schiene.de. Dort kann man sich registrieren und seine Situation schildern. Hintergrund der Befragung ist die Vorbereitung eines sogenannten Lärmaktionsplanes. Dieser soll laut EBA Mitte des Jahres 2016 erstellt werden. In diesem Zeitraum wird die Öffentlichkeit die Möglichkeit haben, sich zur Lärmsituation zu äußern und sich an der Lärmaktionsplanung zu beteiligen. Ab 2018 wird das EBA nach eigenem Bekunden in die turnusgemäße Planung einsteigen und die Daten danach regelmäßig alle fünf Jahre aktualisieren. Die bundesweite Lärmaktionsplanung außerhalb der Ballungsräume umfasst rund 13.400 Kilometer Schienenstrecke und betrifft rund 3500 Kommunen und vier Millionen Bürger.
Von Tore Harmening