Bis 1995 hatte der „Paritätische“ den Versand der Elternbriefe organisiert, die Kosten hatte der Landkreis getragen. Nach einer Portoerhöhung war der Versand eingestellt worden, seither werden Eltern die Hefte für das erste Lebensjahr von ihrer Wohnortkommune überreicht, die weiteren Hefte können in den zuständigen Rathäusern abgeholt werden. Die SPD-Fraktion hatte im November 2010 beantragt, die Briefe künftig direkt über den Arbeitskreis Neue Erzeihung an allen Familien im Landkreis verschicken zu lassen, in denen das erste Kind geboren wird.
Diesen Antrag hatte die Verwaltung modifiziert und in der Beschlussvorlage den direkten Versand zunächst für die Dauer eines Jahres vorgeschlagen. „Der Antrag der SPD-Fraktion ist damit erledigt“, hieß es. Dieser Satz sorgte für Diskussionen. Sie sei nicht glücklich darüber, dass der Versand nur für ein Jahr erfolgen solle, sagte Katja Hufschmidt-Bergmann für die SPD.
Nach Ablauf der Probephase werde neu beraten und entschieden, erläuterte Erster Kreisrat Krüger und stellte klar, dass der Verwaltungsvorschlag nicht dem SPD-Antrag entspreche. Über den Wert der Elternbriefe seien sich alle einig, sagte Jugendamtleiter Andreas Reimchen. Hypothese des Landkreises sei es, dass Leute, die ihn lesen wollten, den Weg in ihr Rathaus nicht scheuten.
Krüger verzichtete schließlich auf den Satz, die Empfehlung über den Versand für ein Jahr erfolgte bei einer Gegenstimme.
Von Joachim Gries