Wetterfronten aus Westen leiten ab dem Wochenende eine frühherbstliche Witterungsphase ein. Grund sind Tiefdruckgebiete, die vom Atlantik über die Nordsee nach Skandinavien ziehen.
Nach einem überwiegend trockenen Samstag mit noch recht viel Sonnenschein und rund 22 Grad, ziehen von Sonntag bis Mittwoch einzelne Schauer oder mal etwas Regen über die Südheide hinweg. Dabei frischt der Südwest- bis Westwind mitunter ordentlich auf und die Sonne ist oft nur ein Zaungast. Während die Höchstwerte rund 20 Grad erreichen, bleiben die Nächte mit 13 bis 15 Grad vergleichsweise mild. Ob danach zur Monatsmitte ein stabiles Hoch über Mitteleuropa den Altweibersommer einläutet, oder der Herbst in eine neue Runde geht, muss noch abgewartet werden.
Anders als im bundesweiten Temperaturschnitt war der Sommer 2018 in weiten Teilen von Nord- und Ostdeutschland der heißeste und regenärmste mindestens seit Messbeginn. Selbst in den wenigen bis weit in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichenden Klimareihen lässt sich eine vergleichbare Kombination von Hitze und Trockenheit nicht finden.
Außergewöhnlicher August: Im Landkreis Celle fiel pro Augusttag durchschnittlich nur ein Millimeter Niederschlag, wir hatten rund 20 Sommertage und die Sonne schien um knapp 40 Stunden länger als in „normalen“ Sommern. Zwischen der Faßberger Monatsmaximaltemperatur von fast 36 Grad am 7. August und dem niedrigsten Wert von unter 6 Grad am 31. des Monats lagen fast 30 Grad Celsius.
Neuer Rekord: In der Südheide wurde der Wärmerekord vom Jahrhundertsommer 2003 (Celle 20,3 Grad) nur knapp verfehlt. Einen neuen Rekord verzeichneten dagegen die Sommertage mit über 25 Grad. Celle meldete satte 53 davon, drei mehr als im Spitzenjahr 2003, während die spärlichen Niederschläge deutlich die bisherigen Rekorde der Dürresommer 1911 und 1959 unterboten. Und es kommt wahrscheinlich noch schlimmer. Es gibt Wettermodelle, die ein Anhalten der Dürrephase in Norddeutschland bis in den November hinein vorhersagen. Welche Auswirkungen das für die Landwirtschaft und die heimische Tierwelt haben wird, ist noch nicht absehbar.
Unter dem Strich müssen wir uns angesichts der ungebremsten Erderwärmung wohl oder übel auf immer mehr Hitzesommer in immer kürzeren Abständen einstellen.
Von Reinhard Zakrzewski