Erfahrungen mit Satellitensendern zeigten, dass Ausfälle der Sender durchaus auch nur von vorübergehender Dauer sein können. Die VHF-Senderfunktion erlaube weiterhin eine terrestrische Ortung der Tiere. Von einer erneuten Besenderung mit Satellitensendern seien keine grundlegend neue Erkenntnisse für das Wolfsmanagement zu erwarten. Es sei zudem ein schwieriges Unterfangen, das viel Geld kosten würde.
Die Celler Landtagsabgeordneten reagierten mit Unverständnis auf diese Aussagen. „Die Antwort aus dem NLWKN lässt erkennen, dass die Besenderung scheinbar nur eine Alibifunktion des Landes darstellt“, sagt Ernst-Ingolf Angermann (CDU). Nach damaliger Aussage des Umweltministers Wenzel sollte mit der Besenderung festgestellt werden, ob mögliche Nahkontakte zu Menschen überwiegend von Wölfen des Munsteraner Rudels ausgehen. „Jetzt zu behaupten, nach vielen bekannten Nahkontakten und dem besorgniserregenden Vorfall in Wardböhmen, bei dem ein Wolf eine Frau mit Hund bis auf fünf Meter aktiv verfolgt hat, dass dieses Verhalten nicht außergewöhnlich ist, ist unglaublich“, so Angermann.
Jörg Bode (FDP) bezeichnete die Aussagen als „abenteuerlich. Wenn dieser ausgefallene Sender gar nicht erforderlich ist, fragt man sich doch, warum man das teure Gerät überhaupt eingesetzt hat“, so Bode. Hier solle der Bürger nur in einer Scheinsicherheit gewiegt werden, weil man sich um die notwendigen Maßnahmen aus falsch verstandenem Tierschutz drückt. Die in der Diskussion stehenden einzelnen Wölfe seien verhaltensauffällig und hätten keinerlei Scheu vor dem Menschen.
Auch Maximilian Schmidt reagierte irritiert: „Das Thema Wolf wird sehr polarisiert diskutiert, deshalb ist eine sachliche Prüfung von allen Vorfällen stets geboten.“ Er werbe für eine objektive Aufklärung mit anschließenden notwendigen Konsequenzen. Das gehe aber nur mit nachprüfbaren Fakten und dazu „ist nicht nur die Besenderung erforderlich, sondern vor allem, dass die Technik dann auch funktioniert, sonst ist der ganze Aufwand sinnlos“.
In der kommenden Woche wird der Vorfall in Wardböhmen Thema im Umweltausschuss des Landtages sein.
Von Tore Harmening