Axel Flader will Landrat im Kreis Celle werden. Nachdem seit Monaten über seine Kandidatur spekuliert wird, gibt es jetzt Klarheit. Der CDU-Politiker strebt die Nachfolge von Amtsinhaber Klaus Wiswe an, der Ende Oktober nach 22 Jahren im Amt in den Ruhestand geht.
Breites Bündnis
Die Ankündigung seiner Bewerbung war gestern ungewöhnlich: In einer gemeinsamen Pressemitteilung teilten CDU, SPD, FDP, WG und UB mit, dass sie hinter der Kandidatur von Flader stehen. Die Kreisvorstände von CDU, SPD und FDP hätten ihren Mitgliedern empfohlen, den 53-Jährigen bei der Landratswahl zu unterstützen. Auch von WG und UB gebe es eindeutige Signale. „In Zeiten enormer Herausforderungen erwarten unsere Mitmenschen von uns gemeinsames, solides und verlässliches Handeln. Die jetzige Krise können wir nur zusammen bewältigen“, werden die beiden Parteichefs Maximilian Schmidt (SPD) und Henning Otte (CDU) zitiert. Offiziell soll Flader von der CDU am 24. April nominiert werden.
Flader freut sich über SPD-Unterstützung
Flader war elf Jahre Bürgermeister der Gemeinde Südheide und im vergangenen Jahr als Sozialdezernent zum Landkreis Celle gewechselt. Schon damals war gemutmaßt worden, Flader könne die Stelle als Sprungbrett zur Landratswahl nutzen. Er selbst sagt, dass er sich in der Kreisverwaltung sehr wohl fühle. "Ich bin bereit, die wichtigen Aufgaben als ein Landrat für alle zu schultern", sagte er über seine Motivation, als Wiswe-Nachfolger ins Rennen zu gehen. Er habe in der Gemeinde Südheide gezeigt, dass er mit allen Parteien sehr gut auskomme. Über die Entscheidung der SPD "habe ich mich besonders gefreut", so Flader.
"CDU-Postengeschacher" war gestern
Vor einigen Monaten konnte von einer SPD-Unterstützung für den Hermannsburger indes noch keine Rede sein. Als Landrat Wiswe dem Kreistag vorschlug, Flader zum Sozialdezernenten zu machen, schimpften die Sozialdemokraten über das "CDU-Postengeschacher" und kündigten an, Flader als Dezernenten nicht mitzutragen.
Es soll keine Zusage an SPD geben
Inzwischen haben sich die Vorzeichen geändert. Schmidt sagte der CZ, dass bei den Gesprächen mit Flader nicht über künftige Posten gesprochen worden sei. Es gebe keine Zusage an seine Partei, was die frei werdende Dezernatsstelle betrifft. "Das steht nicht zur Debatte", so der Celler SPD-Vorsitzende. In seiner Partei habe es zwei potentielle Kandidaten gegeben. Man habe sich aber entschieden, Flader zu unterstützen. Das sei in der Krise ein starkes Signal. Kirsten Lühmann, die im Herbst aus dem Bundestag ausscheidet, wollte nach SPD-Angaben nicht antreten.
Was machen die Grünen?
Von den im Kreistag vertretenen Parteien stehen somit nur Grüne, AfD und Linke nicht hinter Flader. Über mögliche Kandidaten bei ihnen ist bisher nichts bekannt. "Wir haben uns noch nicht entschieden, ob wir jemanden aufstellen", sagte Grünen-Chef Bernd Zobel.