"Wer auf gut ausgebildete Schulabsolventen setzt, die motiviert und professionell vorbereitet eine erfolgreiche berufliche Ausbildung anstreben, kann sein Lehrkräftekonzept – vor allem in der Sekundarstufe I – nicht zu wesentlichen Teilen auf Seiteneinsteigern und über die Pensionsgrenze hinaus im Dienst verbleibenden Kollegen aufbauen", betonte Neumann. "Das müssen wir unseren Ansprechpartnern aus Politik, Wirtschaft und sozialen Organisationen unmissverständlich klarmachen."
Dementsprechend liege ein großes Pensum an Informations- und Abstimmungsarbeit vor dem Verband. Die Arbeitsbedingungen für Lehrer hätten sich im Verlauf der vergangenen Jahre stetig verschlechtert, sagt Neumann. Mancher Bildungspolitiker in Hannover habe für den Unmut in der Lehrerschaft sogar Verständnis. Landesregierung und die sie tragenden Fraktionen bewegten sich dagegen nur millimeterweise bei der Herstellung guter Arbeitsbedingungen. Überbordende Verwaltungsaufgaben, geringe Unterstützung bei Mega-Reformen wie der Inklusion und eine gegenüber Nachbarländern unattraktive Bezahlung seien die Haupthindernisse bei der Gewinnung junger Lehrer.
Neumann, der selbst an der Anne-Frank-Oberschule Bergen unterrichtet, steht seit seiner Wahl im Oktober an der Spitze des Landesverbandes und wird durch weitere Celler Lehrervertreter unterstützt. "Unser Verband geht mit gefestigten Strukturen und deutlich verjüngt ins kommende Jahr“, sagte Neumann.