Zuletzt habe er die Zurückhaltung an Silvester gespürt. „Zu normalen Zeiten haben wir rund 300 Gäste zur Feier, diesen Mal waren es 60. Wir konnten ja kein richtiges Programm anbieten, also haben wir einen eher ruhigen Jahreswechsel gefeiert.“
Auch Personal leidet
Nicht zuletzt leide auch das Personal unter der Situation. „Im Sommer 2019 hatte ich rund 50 Angestellte, derzeit liegen wir bei unter 20.“ Und Burkowski befürchtet, dass das Personal fehlt, wenn es wieder benötigt wird. „Was man niemandem verübeln kann“, sagt er. „Wenn ich auf einmal nur noch mit rund der Hälfte des Gehaltes auskommen muss, dann bin ich gezwungen, mir etwas anderes zu suchen.“ Er versuche zwar, im Rahmen seiner Möglichkeiten seine Angestellten zu unterstützen. „Aber bei allen geht es halt nicht.“
Er hoffe nun, dass es im Frühling wieder bergauf geht. „Wenn es wieder wärmer wird und wir draußen Gäste empfangen können, wird es sich hoffentlich entspannen.“ Mit einer gewissen Normalität rechnet er aber vorläufig noch nicht.
Rückzahlung der Hilfen
Zusätzliche Probleme bereiten ihm und einigen Kollegen die Rückzahlungen der Überbrückungshilfen. „Ich habe einen Kollegen, der hat auch Pferde, die er mit der Unterstützung halten konnte. Wenn er nun das Geld zurückzahlen muss, weiß er nicht, wie es weitergehen soll.“ Allerdings soll der Termin für die Rückzahlung von Februar auf Ende des Jahres verschoben worden sein. „Aber ich glaube trotzdem, dass einige Restaurants nach der Krise schlicht und ergreifend nicht mehr da sein werden.“
Der „Allerblick“ in Winsen und die Dependance in Hohne waren bis gestern aufgrund der Corona-Lage komplett geschlossen. „Die Pandemie hat uns alle immer noch im Griff“, heißt es auf der Internetseite des Lokals von Steven Anderer. Ab heute soll es wieder den Abholservice geben und das Restaurant nimmt auch wieder Reservierungen entgegen.
"Psychische Belastung steigt"
Christine Reimers, Dehoga-Kreisvorsitzende und Inhaberin des „Traumzeithofes“ in Dalle, kann diese Stimmung nur bestätigen. „Im Moment ist die Verzweiflung groß“, sagt sie. „Vor allen Dingen steigt die psychische Belastung bei den Gastronomen immer mehr.“ Ministerpräsident Stephan Weil habe dem Gewerbe mit der verlängerten Weihnachtsruhe keinen Gefallen getan. „Wir gehen langsam alle auf dem Zahnfleisch. Die Rücklagen sind so ziemlich aufgebraucht.