Der Landkreis Celle will Mängel, die mit dem neuen CeBus-Fahrplan ab 1. April auftreten, eindämmen. Das versicherte Reinhard Toboll vom Amt für Bildung, Sport und Zentrale Dienste beim Landkreis Celle nach mehreren Gesprächen mit Vertretern des Bürgerbusses für Flotwedel sowie Verwaltungsvertretern aus den Rathäusern im Flotwedel sowie in Eschede. So soll auf die Bedenken des Bürgerbusvereins Flotwedel eingegangen werden, dass die Kapazität des Fahrzeugs mit acht Plätzen für den Anschlussverkehr nicht ausreiche.
Deshalb werde derzeit anhand der Fahrgastzahlen der tatsächliche Bedarf ermittelt, sagte Toboll. Liegen die Zahlen vor, soll rasch eine Entscheidung fallen. Angedacht sei, zwei Kleinbusse bereitzustellen, die die CeBus-Fahrgäste von Wienhausen weiterbefördern. „Wir müssen dann so schnell wie möglich ein Unternehmen dafür finden.“ Ermittelt werden nach Tobolls Angaben auch Zahlen für eine Querverbindung zwischen Eicklingen und Wienhausen.
Konkret vereinbart wurde inzwischen, dass ein Anruf-Linientaxi zwischen Wienhausen und Langlingen mit Abfahrtzeit um 18.17 Uhr nicht nur in den Schulferien, sondern ganzjährig verkehren soll. Auch wurde geregelt, dass durch eine zusätzliche Schleife der Fahrzeuge der CeBus eine bessere Anbindung an den Anschlussverkehr möglich wird.
„Es wird sich ab 1. April zurechtruckeln“, sagte Toboll. Sollte sich bei den Anruf-Linientaxis ein hoher Bedarf ergeben, müsse über Änderungen nachgedacht werden. „Das können wir aber nicht schon vor dem Start machen“, sagte Toboll. Er räumte ein, dass das auf Mehrausgaben hinauslaufen könne.
Das Thema Bürgerbus im Flotwedel war in der Sitzung des Rates der Gemeinde Langlingen am Dienstag diskutiert worden. Dierk Hollo erläuterte, zwei Fahrer hätten dem Bürgerbus wegen der neuen Fahrpläne den Rücken gekehrt, ein weiterer werde noch ausscheiden, so dass die Personaldecke mit sieben ehrenamtlichen Fahrern sehr dünn sei. Es sehe so aus, als ob CeBus die defizitären Strecken aufgebe und der ÖPNV auf das ehrenamtliche Engagement abgewälzt werde. Hollo kündigte an, dass der Bürgerbus die Linienfahrten aufgeben werde, wenn es keine Zusatzbusse von der CeBus gebe. „Dann müssten wir noch mehr Fahrgäste stehen lassen und hätten zudem den schwarzen Peter.“
Der Vorstand des Bürgerbusvereins ruft die Bürger im Flotwedel auf, den neuen CeBus-Fahrplan im April intensiv zu nutzen und bei Schwierigkeiten den Kontakt zum Landkreis und zu CeBus zu suchen. Der Fahrplan des Bürgerbusses wird im April noch nicht an den neuen CeBus-Plan angepasst, „da dieser ja auch ohne das Bürgerbusangebot eine ausreichende, bürgernahe Nahverkehrsversorgung anbieten soll“.
Eine Lösung für Busverbindungen zwischen Eschede und Celle gestaltet sich nach Tobolls Angaben schwieriger. Hier verkehren nach dem Fahrplanwechsel Anfang April nur noch Schulbusse, die auch andere Fahrgäste mitnehmen. In Gesprächen mit der Kommune und CeBus sei inzwischen vereinbart worden, zwei Hin- und Rückfahrten per Bus anzubieten. Damit solle vor allem Personen mit Handicaps entgegen gekommen werden, für die der Tunnel am Escheder Bahnhof eine Barriere bildet. Für die zusätzlichen Busverbindungen sei eine Genehmigung der Landesnahverkehrsgesellschaft erforderlich. „Wie lange das dauert, vermag ich nicht zu sagen“, so Toboll.
Von Joachim Gries