„Wir fordern die EU-Kommission auf, den Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können", sagte Otte, der Vorsitzender des Gesprächskreises Jagd, Fischerei und Natur der CDU/CSU-Fraktion ist. Es gelte, die Konflikte, die sich durch Wölfe ergeben, möglichst klein zu halten. Die Bundesregierung solle mit den Ländern und der Wissenschaft "einen Kriterien- und Maßnahmenkatalog für die Entnahme solcher Wölfe entwickeln, die Weidezäune überwunden haben oder für den Menschen gefährlich werden.“
Der fünfseitige Antrag von CDU/CSU und SPD listet eine Vielzahl von einzelnen Punkten auf – von Folgen für Schaf- und Ziegenhaltung bis hin zu einem internationalen Forschungsvorhaben. "Der Antrag ist in den Koalitionsgremien beschlossen worden und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird zustimmen", schreibt Otte in einem Brief an den Gesprächskreis Jagd und Natur. Diesem Kreis geht das Papier offenbar nicht weit genug. Der Wolf stelle "in unserer Kulturlandschaft auch eine Gefahr für Menschen dar und ist nicht geeignet, die Wildbestände zu regulieren", so Otte. Nach seinen Worten müsse sichergestellt werden, dass die hohe Anzahl der Wölfe durch Abschuss reduziert werden könne.
Unterdessen will Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies die Schäfer im Land stärker unterstützen, damit ihre Herden besser vor Wölfen geschützt werden. „Unser Ziel muss es sein, den Schäfern endlich eine 100-prozentige Förderung für wolfsabweisende Zäune zuzubilligen“, sagte der SPD-Politiker. Gleichzeitig vergrößert der Minister sein Team von Wolfsexperten. Fünf neue Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich um Probleme mit dem Raubtier. „Gerade bei einem politisch und rechtlich so schwierigen Thema bedarf es einer klaren Vorgehensweise“, betonte Lies. Das Programm, sämtliche Wolfsrudel in Niedersachsen mit mindestens einem Sender zu versehen, will Lies zudem vorantreiben. Pro Rudel muss mit rund sieben Tieren gerechnet werden.