Landkreis Celle

Bund bringt Lachse nach Celle

Bisher haben sie Einsätze von Lachsen in die Celler Flüsse noch nicht viel gebracht. Den Wanderfischen war der spätere Rückweg vom Meer durch große Wehre versperrt. Jetzt aber will der Bund das mit einer Milliarde Euro ändern.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 08. März 2012 | 18:11 Uhr
  • 09. Juni 2022
Fischtreppe in Celle : Bund finanziert R¸ckkehr der Lachse
  • Von Cellesche Zeitung
  • 08. März 2012 | 18:11 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

Jedes Jahr setzen die Fischereivereine an der Örtze kleine Lachse aus. Sie sollen in dem Fluss wieder heimisch werden. Doch bisher gibt es ein Problem. Denn Lachse sind Wanderfische und schwimmen in Richtung Meer. Der Hinweg ist kein Problem, aber auf dem Rückweg stehen sie vor einigen Wehren. Diese bilden eine nahezu unüberwindliche Sperre, wenn es keine Fischtreppe gibt. Doch genau das soll sich jetzt ändern.

Das Bundesverkehrsministerium will ein Programm auflegen, nach dem in dem kommenden 15 Jahren rund eine Milliarde Euro in Fischtreppen an den Wehren in den Bundeswasserstraßen investiert wird. Ähnlich wie derzeit am Allerwehr in Celle werden dann überall diese Aufstiegshilfen eingebaut. Ein positives Projekt wie die beiden Celler Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann (SPD) und Henning Otte (CDU) finden. „Es ist eine sehr gute Entwicklung für Celle“, sagt Lühmann. Otte verweist auf den unermüdlichen Einsatz der Fischereivereine. „Ihnen ist es zu verdanken, dass die Artenvielfalt in den Gewässern durch den Besatz mit Jungfischen zugenommen hat”, sagt Otte, der Sprecher des Arbeitskreises Jagd, Fischerei und Natur der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist. Damit Fische zum Laichen die Oberläufe erreichen können, seien weitere Aufstiegsanlagen notwendig. In Bannetze sei das Ziel bereits Ende 2009 erreicht, Oldau stehe auf der Liste für die ersten Umsetzungsaktivitäten, die bis 2015 vorgesehen sind.

Aber nicht nur die heimischen Wehre sind wichtig. Auch in der Weser, in die die Aller mündet, muss ein Wehr mit einer Fischtreppe ausgestattet werden. Laut dem Plan ist das aber erst für die zweite Stufe, also nach 2015 vorgesehen.

Bleibt noch die Frage, ob die Aller auch in der Zukunft eine Bundeswasserstraße ist? Kirsten Lühmann, die im Verkehrsausschuss des Bundestages sitzt, sieht da inzwischen kaum noch Gefahr. “Das Land Niedersachsen müsste einer Übertragung auf das Land zustimmen und ich glaube nicht, dass es freiwillig die Kosten dafür übernehmen will”, sagte Lühmann. Als Alternative ist vom Bundesverkehrsministerium eine Betriebsform geprüft worden, die verschiedene Gruppen mit ins Boot holt. Diese Möglichkeit ist nach Einschätzung der Experten aber verfassungsrechtlich nicht zulässig. Daher bleibt es wohl beim alten Status der Aller.

Hans-Jürgen von Harling, Vorsitzender der Örtze-Fischereigenossenschaft und der Interessengemeinschaft Gewässerschutz Örtzetal freute sich über die neue Vorlage aus Berlin. „Ich finde das wirklich eine sehr gute Idee“, sagte von Harling. Allerdings werden die Angelvereine nach seinen Worten nicht warten bis alle Wehre gebaut sind, bevor sie neue Fische einsetzen. „Es schaffen schließlich auch welche wieder zurück“, sagt er zur Begründung. Allerdings ist die Zahl sehr überschaubar. Bei Zählungen kommt meist nur eine handvoll zusammen. Bis weit nach 2015 wird das wohl auch so bleiben.

Von Tore Harmening

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