Tarifvertrag gekündigt

Betriebsrente für Hofkräfte in Gefahr

Sie sind bei Wind und Wetter draußen auf dem Feld: Doch darum bleiben Beschäftigte auf bäuerlichen Betrieben beim Thema Rente jetzt im Regen stehen.

  • Von Oliver Gatz
  • 11. Mai 2020 | 14:49 Uhr
  • 09. Juni 2022
Jeden Morgen früh füttern, aber jetzt selbst auf Diät: Wer in der Landwirtschaft arbeitet, muss künftig um die Zusatzrente fürchten. Davor warnt die Agrar-Gewerkschaft IG BAU.
  • Von Oliver Gatz
  • 11. Mai 2020 | 14:49 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Celle.

Für die 1250 Menschen, die im Landkreis Celle in der Landwirtschaft arbeiten, steht die betriebliche Zusatzrente auf dem Spiel. Davor warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Der Grund: Die Arbeitgeber haben den Tarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge zum Jahresende gekündigt.

Lösung für alle Beschäftigten in der Landwirtschaft gefordert

„Wer Kühe melkt oder Äcker pflügt, hat meist nur ein geringes Einkommen. Um im Alter nicht in die Armut zu rutschen, sind die Beschäftigten dringend auf die Zusatzrente angewiesen“, sagt Dieter Großmann. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nord-Ost Niedersachsen ruft die Arbeitgeber dazu auf, die Kündigung zurückzunehmen. Zwar hätten Gewerkschaftsmitglieder nach aktuellem Stand auch über 2020 hinaus Ansprüche auf den Renten-Tarifvertrag. Die IG BAU fordert jedoch eine verpflichtende Lösung für alle Beschäftigten in der Landwirtschaft.

Zahlung ist Muss für alle landwirtschaftlichen Betriebe

Die Betriebsrenten werden vom Zusatzversorgungswerk für Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft (ZLF) organisiert. Die Zahlung ist ein Muss für alle landwirtschaftlichen Betriebe. Denn die Regelung wird vom Bundesarbeitsministerium für allgemeinverbindlich erklärt. Für einen Beschäftigten macht die Extra-Rente nach 40 Beitragsjahren aktuell 52 Euro im Monat aus.