Früherkennungssystem

Besser gerüstet im Kampf gegen Waldbrände

Besserer Schutz vor Waldbränden im Kreis Celle: Das System zur Früherkennung wird modernisiert. So funktioniert die Technik in der Zentrale in Lüneburg.

  • Von Oliver Gatz
  • 26. Feb. 2021 | 13:24 Uhr
  • 09. Juni 2022
Kampf gegen die Flammen: Die Lüneburger Zentrale überwacht eine 440.000 Hektar große Waldfläche im nordöstlichen Niedersachsen, damit dort keine Brände entstehen.
  • Von Oliver Gatz
  • 26. Feb. 2021 | 13:24 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Celle.

Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) betreiben im Auftrage des Landes das Automatisierte Waldbrand-Früherkennungs-System (AWFS) in Lüneburg. Das AWFS wird momentan modernisiert. Die Arbeiten werden pünktlich zum Beginn der Waldbrandsaison, die im vergangenen Jahr bereits Mitte März begonnen hat, abgeschlossen sein.

Landkreis Celle wird mitüberwacht

Damit wird die Waldbrandvorsorge in den besonders gefährdeten Risikogebieten im nordöstlichen Niedersachsen auch für die Zukunft sichergestellt. Das überwachte Gebiet erstreckt sich auf die sechs Landkreise Celle, Heidekreis, Uelzen, Gifhorn, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg.

So funktioniert das Früherkennungs-System

Die Technik, die ursprünglich vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) entwickelt worden ist, hat sich seit ihrer Inbetriebnahme 2011 vielfach bewährt. Die optischen Sensoren des Systems stellen eine flächendeckende Überwachung sicher. Sie können selbst in 20 Kilometer Entfernung Rauchentwicklungen durch Entstehungsbrände erkennen und exakt orten. Ziel ist es, Waldbrände so früh wie möglich zu lokalisieren und erfolgreich zu bekämpfen, um die Entwicklung größerer Brände zu verhindern und Schäden für Mensch und Natur so gering wie möglich zu halten.

Leistungsfähigere Überwachungs-Kameras

„Das AWFS war mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Die Überwachungs-Kameras werden zurzeit durch leistungsfähigere Modelle ersetzt", erläutert Helmut Beuke, Leiter der Projektstelle Waldbrandprävention, die zurzeit laufenden Modernisierungsschritte. "In der Zentrale in Lüneburg sorgen ein neuer Server und neue Rechner an den fünf Arbeitsplätzen für schnellere Auswertungsmöglichkeiten der übertragenen Bilder. Eine neue Großbildwand gibt unseren Brandwächtern die Möglichkeit, unklare Warnmeldungen schneller und besser gemeinsam zu beurteilen."

440.000 Hektar Wald werden überwacht

Ab Waldbrandwarnstufe 3 ist die Lüneburger Zentrale mit speziell geschulten Forstwirten besetzt und überwacht eine 440.000 Hektar große Waldfläche im nordöstlichen Niedersachsen. Die überwachte Gesamtfläche liegt sogar bei fast einer Million Hektar. Die 20 optischen Sensoren des Systems verteilt auf 17 Standorte sind in der Lage, eine flächendeckende Überwachung sicherzustellen.

Automatische Meldung an die Zentrale in Lüneburg

Sobald eine der hochempfindlichen Sensoreinheiten des Systems eine Rauchentwicklung aufgespürt hat, erfolgt eine automatische Meldung an die Zentrale. Hier wird die Meldung der Livebilder ausgewertet, analysiert und eine exakte Verortung über eine Kreuzpeilung der verschiedenen Kamerastandorte vorgenommen. Bei einem bestätigten Brand wird sofort die zuständige Feuerwehrleitzentrale benachrichtigt und mit den notwendigen Informationen versorgt.