Bedarf an Kitaplätzen im Kreis Celle steigt rasant

Auch wenn es derzeit in den Kitas vor allem um den Umgang mit der Coronakrise geht, ist der Trend seit Jahren ungebrochen: Eltern schicken ihre Kinder immer früher in Kindertagesstätten, oft schon im Alter von einem oder eineinhalb Jahren. Und während es noch gar nicht so lange her ist, dass die Ganztagsbetreuung eher die Ausnahme war, ist sie heute in vielen Fällen die Regel. Das heißt: Der Betreuungsbedarf wird immer größer, die Nachfrage nach weiteren Krippen- und Kindergartenplätzen steigt. 1170 neue Plätze: Die Kommunen des Landkreises reagieren seit Jahren auf diese Entwicklung, indem Kitas neu gebaut oder bestehende Einrichtungen erweitert werden. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Wie der Landkreis Celle jetzt mitgeteilt hat, entstehen im Krippenbereich, also für unter dreijährige Kinder, in den kommenden Jahren zwischen Faßberg und Wathlingen insgesamt 315 neue Plätze. Zeitnah werden zudem 855 neue Kindergartenplätze für Drei- bis Sechsjährige geschaffen. „Den Städten, Gemeinden und Samtgemeinden, aber auch den freien Trägern ist ein großer Dank für die engagierte Wahrnehmung der so wichtigen Aufgabe des Ausbaus der Betreuungsinfrastruktur unserer Kleinsten, gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie, auszusprechen", sagt Landrat Klaus Wiswe. Der Landkreis fördert jeden neuen Kindergarten- oder Krippenplatz mit 2550 Euro. Neue Kitas im Celler Südkreis: Wie groß die Anstrengungen sind, zeigt ein Blick in die Samtgemeinde Wathlingen. Die neue Kita Wiesenwichtel am Kreisel in Adelheidsdorf ist erst zum Teil in Betrieb, da wird bereits die Erweiterung geplant, um eine vierte Gruppe unterzubringen. In Nienhagen entsteht eine neue Kita im Bürgerpark. Und in Wathlingen wird nicht nur die Kita Marienwichtel ausgebaut, es gibt auch konkrete Überlegungen für eine neue Einrichtung. "Wir denken darüber nach, zunächst zwei Gruppen im Jugendtreff an der Kantallee unterzubringen, um einen Engpass ab August zu überbrücken", sagt Bürgermeister Torsten Harms. An das Gebäude könnte man auch anbauen, um Platz für weitere zwei Gruppen zu schaffen. Allerdings bräuchte man dann neue Räume für den Jugendtreff. Auch in anderen Gemeinden nimmt die Kita-Politik einen großen Raum ein. Der Winser Rat hatte erst im Dezember entschieden, dass im Baugebiet An der Trift in Südwinsen ein Neubau für 105 Kinder entstehen wird. Die Kita soll gut drei Millionen Euro kosten. Ein paar Schritte weiter ist man in Wietze, wo das "Vier-Farben-Land" mit Platz für 80 Kinder im August 2021 den Betrieb aufnehmen will. Auch hier geht es um Millionenbeträge, die Rede war von 2,8 Millionen Euro. Reicht das? Ob die Anstrengungen vor Ort ausreichen? "Wenn wir keine neuen Baugebiete ausweisen, haben wir den Bedarf erstmal gedeckt. So sieht es zumindest derzeit aus", sagt Stefan Hausknecht, Verwaltungsvize bei der Samtgemeinde Wathlingen. Beim Landkreis weiß man es auch nicht so genau. "Ob die neu und zusätzlich entstehenden Plätze letztlich ausreichend sind, kann von hier nicht verbindlich beantwortet werden", meint Kreisdezernent Gerald Höhl. Der Landkreis aktualisiere derzeit seine Kita-Bedarfsplanung, dabei fließe die jüngste Geburtenstatistik ein. Es sieht so aus, als würde die Kita-Planung in den Kommunen auch künftig ganz oben auf der Agenda bleiben.