Doch das hilft den Celler Bauern wenig. Denn der Markt für Schweinefleisch hat einen regelrechten Einbruch erlebt. Der Preis pro Kilo Schlachtfleisch sank bereits Anfang Januar von über 1,40 Euro pro Kilo auf unter 1,30 Euro und ist laut der Interessengemeinschaft der Schweinehalter inzwischen auf 1,12 Euro gefallen. „Die Bauern machen 25 Euro Minus an jedem Schwein und die Ferkelzüchter werden ihre Tiere nicht los. “, sagt Mente.
Damit sich dieser Skandal nicht mehr wiederholt und die Folgen für die Landwirte abgemildert werden, hat das Landvolk einen Forderungskatalog aufgestellt. So wollen die Bauern unter anderem kurzfristige Hilfen für Betriebe, die unverschuldet in Not geraten sind. Außerdem soll es Verschärfung der Futtermittelkontrollen an der Quelle bei den Futtermittelfirmen und deren Zulieferfirmen geben . Für diese Firmen will das Landvolk strengere Zulassungsvoraussetzungen. In den Betrieben verlangen die Bauern eine strikte Trennung bei Verarbeitung, Lagerung und Transport von Fetten sowie Ölen für Industrie und Futtermittel beziehungsweise Lebensmittel. Um die Fette zu unterscheiden will das Landvolk erreichen, dass Fetten und Öle für die Industrie zusätzlich eingefärbt werden. Das Landvolk will zudem eine Positivliste der für Futtermittel zugelassenen Inhaltsstoffe und eine offene Deklaration aller Bestandteile von Futtermittellieferungen.
Zudem soll ein Haftungsfonds für Futtermittelfirmen eingerichtet werden, der die Schäden bei belieferten Landwirten auch bei Insolvenz der verursachenden Firma übernimmt.
Von Tore Harmening