Hoffmanns Karriere begann 1955 als Schwarzfunker. Aus der Dachkammer über der Königin-Bar in der Celler Neustadt betrieb er seinen beliebten Sender. Oberpostdirektion und Kriminalpolizei spürten den Sitz nach neun Monaten auf und beendeten das ungewohnt flotte Programm. Hoffmann wurde zu einer Geldstrafe von 300 Mark verurteilt. Doch ab Ende 1962 strahlten NDR und WDR das Programm von Sender Zitrone unter dem Titel "Eine kleine Dachkammer-Musik" wöchentlich auf ihren öffentlich-rechtlichen Wellen aus – und die Hörer-Fangemeinde wuchs.
Hoffmann zog 1967 nach Burgdorf. Dort richtete er sich ein professionelles Tonstudio ein. Er versah aktuelle Schlager mit witzigen Texten und mischte Politikerreden zu flottem Sprechgesang um. Ab 1983 produzierte Hoffmann für die NDR-Sendung wöchentlich den "Polit-Klimbim". Seine Frau Renate war ebenfalls begeisterte Zuhörerin und nahm alle Sendungen ab, bevor sie ausgestrahlt wurden. Die Witwe ist Ehrenvorsitzende vom "Freundeskreis Hermann Hoffmanns 'Sender Zitrone'", der rund 50 Mitglieder deutschlandweit zählt. Ein Teil der Mitglieder wird auch zur Ausstellungseröffnung kommen und Hoffmanns Grab auf dem Burgdorfer Friedhof besuchen.
Neben zahlreichen Ton- werden Filmaufnahmen die Ausstellung ergänzen. "Es gibt nur wenige Videoaufzeichnungen von ihm", sagt Freundeskreis-Mitglied Ralf Vandrey aus Burgdorf.
Von Amelie Thiemann