Das Thema Integrierte Gesamtschule (IGS) wird 2013 wieder die Gemüter erhitzen. Im Kreistag gab es dazu schon mal einen Vorgeschmack. Deutliche Kritik handelte sich die Mehrheitsgruppe von CDU und WG mit der Idee ein, eine Befragung für diese Schule nicht kreisweit zu machen, sondern auf die Stadt zu begrenzen.
Rolf Meyer (SPD) warf CDU und WG vor, eine mögliche zweite IGS wegen der großen Nachfrage so verhindern zu wollen. „Wenn sie sagen, sie wollen konsolidieren, heißt das nichts anderes als ‚wir wollen nichts verändern‘”, sagte Meyer. Die Mehrheit rechne inzwischen selber damit, dass die Nachfrage nach einer IGS größer sei, sonst würde sie wohl kaum darüber schreiben, dass „möglichst” alle Kinder an einer solchen Schule aufgenommen werden können, die es auch wollten.
WG und CDU hatten in einer Mitteilung zum Kreistag die Möglichkeit eingeräumt, dass eine IGS auch mit mehr als fünf Klassen im ersten Jahrgang starten könnte. Dies müsse die Kreisverwaltung bei den Planungen berücksichtigen. Eine Befragung im Landkreis sei aber nicht nötig, weil bereits die Nachfrage in Celle ausreiche würde, um die schulrechtlichen Voraussetzungen für eine IGS zu schaffen. Die Eltern im Kreis soll nur dann befragt werden, wenn die Nachfrage für eine IGS nicht groß genug ist. Das spare auch Kosten, die vom Landkreis auf etwas mehr als 30.000 Euro geschätzt werden.
Eine Zahl, die die Opposition für deutlich zu hoch gegriffen hält. Bernd Zobel bezeichnete das Vorgehen als „hilflosen Versuch. Sie wollen und wollten einer IGS Steine in den Weg legen”, so Zobel.
Landrat Klaus Wiswe wies die Kritik zurück. „Es geht nicht mehr um die Frage, ob wir eine IGS einrichten. Wir werden das machen, weil wir damit den Vertrag mit der Stadt Celle erfüllen”, sagte Wiswe. Die IGS sei nicht zusammen mit den Oberschulen eingeführt worden, weil man dieser neuen Schulform Zeit geben wollte, sich zu entwickeln. Dies sei auch Konsens gewesen.
Sabine Rudnick (CDU) wehrte sich ebenfalls gegen die Kritik. „Wir stehen zu unserem Wort, dass wir eine IGS unterstützen, wenn die Eltern es wollen. In den Schulen muss aber auch mal Ruhe einkehren”, so Rudnick.
Klar ist unterdessen, dass eine IGS nicht aus einer der Gymnasien hervorgehen wird. Wie es in der Erklärung heißt, sollen diese auf jeden Fall erhalten bleiben. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Müller sagte, er halte die Einrichtung der IGS an den Oberschulen Heese oder Burgstraße für die wahrscheinlichste Variante.
Tore Harmening
Von Tore Harmening