Landkreis Celle

Abwasser-Gebühr: Jetzt merken sie die Bürger

Peter Schlussat ist sauer auf die Samtgemeinde Wathlingen. Grund seines Ärgers ist eine neue Abwasser-Grundgebühr. Denn der Nienhagener hat jetzt eine Jahresabrechnung bekommen. Fünf Euro pro Monat muss er als Gebühr bezahlen, macht 60 Euro im Jahr.

  • Von Simon Ziegler
  • 28. Feb. 2012 | 17:12 Uhr
  • 09. Juni 2022
  • Von Simon Ziegler
  • 28. Feb. 2012 | 17:12 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

„Für mich ist das Abzocke“, sagt Schlussat. Er glaubt, dass die neue und mit Millionengeldern sanierte Kläranlage in Wathlingen mitverantwortlich für die Einführung der Gebühr sei. Er habe die Angelegenheit jetzt einem Rechtsanwalt übergeben, sagt Schlussat. Vor allem bemängelt er, dass die Bürger nicht informiert worden seien.

In Wathlingen, Nienhagen und Adelheidsdorf ist die Samtgemeinde für das Abwasser zuständig. Der Samtgemeinderat habe den Beschluss zur Gebühreneinführung im Dezember 2010 mit Wirkung zum 1. Januar 2011 gefasst, sagt Erster Samtgemeinderat Hergen Korte. Die Einführung sei im Januar 2011 im Mitteilungsblatt Wathlinger Boten veröffentlicht worden. Mit der Jahresrechnung für das vergangene Jahr, die jetzt verschickt wurde, wird die Gebühr für viele sichtbar. Korte berichtet, dass derzeit vermehrt Bürger bei der Verwaltung anriefen und sich nach der Grundgebühr erkundigten.

Grund für die zusätzliche Abgabe: Der Verbrauch sinke, die Fixkosten aber stagnierten oder stiegen sogar, so dass der Samtgemeinderat wählen konnte, entweder den Kubikmeter-Preis zu erhöhen oder eine Gebühr einzuführen.

Auch der Abwasserverband Matheide (AVM), zuständig für die Samtgemeinden Flotwedel, Lachendorf und Eschede sowie die Gemeinden Wietze, Winsen, Hambühren, Faßberg und Unterlüß, hat Ende 2010 eine Abwasser-Gebühr eingeführt. Sie beträgt 4,12 Euro pro Monat und Wasserzähler, sagt AVM-Geschäftsführer Fritz Kiemann. Die Gebühr sei wie in Wathlingen über die monatlichen Abschläge kassiert worden. Die verschickte Jahresrechnung weise den Betrag aus. Über die Gebühreneinführung sei schon 2010 in der Presse berichtet worden. Kiemann: „Wir haben das nicht still und heimlich gemacht.“