Konzert : Glücksfall für die Celler Kirchenmusik

Wer hätte das noch vor zwei Jahren gedacht: Die drei Celler Kantoren singen und musizieren gemeinsam in einer ökumenischen Veranstaltung zusammen mit drei nebenamtlichen Kirchenmusikern in trauter Eintracht, als ob es die selbstverständlichste Sache der Welt wäre. Da sage noch einer, dass es keine positiven Entwicklungen zu vermelden gäbe. Höchst abwechslungsreiches Programm in der Stadtkirche: Das erste gemeinsame „Abendsingen der Celler Kantoren“ in der St.-Ludwig-Kirche war nicht nur sehr gelungen, sondern auch noch ausgesprochen gut besucht. Das Programm war höchst abwechslungsreich von Gregorianik über Josquin Desprez und Heinrich Schütz sowie zwei italienische Kleinmeister des Barock bis zu Hugo Distler und John Rutter. Die Atmosphäre war auffällig entspannt. Abend lebt von riesiger Vielfalt: Ob da jede Wiedergabe so richtig gelungen war, das sei einmal dahingestellt – das war aber letztlich zweitrangig. Der Abend lebte von der riesigen Vielfalt an Stücken und Besetzungen vom Orgelsolo über instrumentale Triomusik bis hin zu vierstimmigen Chorsätzen, die in solch Profi- und Halbprofibesetzung einfach eindrucksvoll zu hören waren. Genauso wie die Rutter-Orgeltoccata am Schluss der Veranstaltung. Neue Celler Tradition? Da kann man nur hoffen, dass dieser Abend vielleicht eine neue Celler Tradition etablieren möge. Es wäre eine Bereicherung für das hiesige Kulturleben. Den Initiatoren sei Dank. Beim nächsten Mal wird man nach diesem gut besuchten ersten Zusammenwirken der Celler Kantoren dann wohl umziehen müssen in die größere Stadtkirche. Von Reinald Hanke

Konzert - Glücksfall für die Celler Kirchenmusik