Ausstellung : Verlassene Orte im Celler Oberlandesgericht

Genau die richtigen Bilder zur richtigen Zeit: ein bisschen düster, aber auch sehr schön – wie der Herbst. Stefanie Otte, Präsidentin des Oberlandesgerichts (OLG) Celle, wies in ihrer Begrüßungs- und Dankesrede aber auch auf einen weiteren Aspekt hin: „Wie gehen wir mit der Vergangenheit um?“ Alte Gebäude erhalten oder abreißen? Gerade auch in Celle immer wieder ein Thema. Verfall der Gebäude gezeigt: Die „Lost Places“ von Ralf Buddenbohm, hauptsächlich in Brandenburg aufgenommen, zeigen den Verfall der Gebäude, sind aber in dieser Vergänglichkeit gleichermaßen schön. Und hier und da entdeckt man auf den Fotos, dass sich die Natur von nichts beeindrucken lässt und die alten Gemäuer „einfach“ begrünt. „Es ist nicht immer ganz einfach und gefährlich“, erklärt Buddenbohm, der diese Aufnahmen nebenberuflich macht. „Die Gebäude sind alt und marode. Mittlerweile sind einige davon schon abgerissen.“ Und so gibt er den Bildern eigene Namen, ohne den Entstehungsort zu nennen, so bleiben sie anonym, zumindest für den Betrachter. Bilder erstrahlen je nach Lichteinfall immer wieder neu: Die Bilder können im ersten Obergeschoss des OLG bewundert werden. Da sie komplett einer Fensterreihe gegenüber hängen, erstrahlen die Farben und wirken je nach – natürlichem – Lichteinfall, immer wieder anders, aber immer schön. Die nächste Ausstellung seiner Bilder findet 2020 in Schloss Bückeburg statt, aber, so der Künstler, auch ein Möbelhaus in Stadthagen hat seine Aufnahmen in die ganz „normalen“ Verkaufsräume integriert. Er sei durch einen Zufall zu dieser Art von Fotoleidenschaft gekommen, durch ein Bild im Internet hat er für sich diese Form der Darstellung von „Lost Places“ – verlassenen Orten – entdeckt. Schön, wenn Künstler diese Orte dem breiten Publikum zugänglich machen. Von Kirsten Pröve-May Die Ausstellung ist bis zum 10. Januar im Celler Oberlandesgericht, Schloßplatz 2, zu den Geschäftszeiten zu sehen.

Ausstellung - Verlassene Orte im Celler Oberlandesgericht