In diesem von der Coronakrise geplagtem Jahr gibt es nun auch noch schlechte Nachrichten vom Weihnachtsmann. "Schweren Herzens haben wir uns dazu entschieden, dass wir, die Celler Weihnachtsmänner, 2020 alle Termine absagen", sagt Willi Dahmen. Der Celler ist seit 30 Jahren in der Adventszeit mit Rauschebart und rotem Anzug unterwegs. Nun hat er am Heiligabend zum ersten mal seit Langem frei. "Es ist einfach zu gefährlich, bei dem derzeitigen Infektionsgeschehen."
Zwangspause für Celler Weihnachtsmänner
Nun auch noch das! Nachdem bereits Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, muss nun auch der Weihnachtsmann aus Infektionsgründen passen.

Die Kinder in Celle werden dieses Jahr auf eine persönliche Begegnung mit dem Weihnachtsmann verzichten müssen.
| Foto: CTM
Willi Dahmen ist seit gut 30 Jahren als Weihnachtsmann in Celle unterwegs.
| Foto: Hauke-Christian DittrichWilli Dahmen: Weihnachtsmann mit Maske nicht kindgerecht
Dahmen und sein Team zweifeln an, dass unter Einhaltung all der Hygienebestimmungen ein kindgerechtes Auftreten möglich ist. "Wir wollen nicht die Optik des Weihnachtsmannes zerstören, in dem wir ihm einen Mund-Nasen-Maske aufsetzen. Und wie sollen wir den Kindern erklären, dass sie uns bloß nicht zu Nahe kommen sollen?", begründet er die Entscheidung. Eine Enttäuschung, nicht nur für die Weihnachtsmänner selbst. "Unsere Stammkunden buchen und oft schon ein Jahr im Voraus, natürlich sind die traurig, dass der Besuch in diesem Jahr ausfallen muss."
Corona existiert auch in der Weihnachtswelt
Doch wie erklärt man den Kindern und Enkeln, dass der Weihnachtsmann es in diesem Jahr nicht schafft persönlich vorbeizukommen? "Unser Vorschlag ist, klar anzusprechen, dass der Weihnachtsmann am Heiligen Abend nicht vorbeikommt, da er niemanden anstecken möchte, damit alle über die Feiertage gesund bleiben und zusammen feiern können", sagt Dahmen und rät dazu, Corona ruhig mit in die Geschichte einzubeziehen. "Würde der Weihnachtsmann, in dessen Welt Corona ebenfalls existiert, von Familie zu Familie reisen, wäre die Gefahr, dass er die Viren von Haus zu Haus trägt, zu groß."

Dahmen veranstaltet regelmäßig Workshops und Schulungen für angehende Weihnachtsmänner.
| Foto: Peter SteffenRisikogruppen müssen geschützt werden
Ein Faktor, der die Celler Weihnachtsmänner in ihrem Entschluss bestärkt hat, ist dass sowohl viele Nikoläuse, als auch Eltern und Großeltern zur Risikogruppe gehören. "Die Menschen sollen auch daran denken, dass die ältere Leute, sprich Oma und Opa, zu sich nach Hause eingeladen haben. Da sollte gut überlegt werden, ob man das Risiko, jemanden Fremdes ins Haus zu holen, eingehen möchte", meint Dahmen, der aus Altergründen ebenfalls zu der gefährdeten Gruppe zählt.

Eigentlich unvorstellbar: Ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsmann.
| Foto: Julian StratenschulteComeback 2021?
Wer trotzdem nicht ganz auf die Weihnachtsmagie verzichten möchte, kann den Celler Weihnachtsmann für einen kurzen Plausch an der Haustür buchen. "Ich klingel dann an der Tür, trete ein paar Schritte zurück und halte etwas Smalltalk, wenn de Tür aufgeht. Und dann bin ich ganz schnell wieder weg", so Dahmen. "Allerdings ist das natürlich kein Ersatz und ich wünsche mir von Herzen, dass der Weihnachtsmann im kommenden Jahr sein Comeback feiern kann."
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